Wiesbaden/Bad Wildungen(pm). Die Heilbäder und Kurorte in Hessen gehen die Herausforderungen gemeinsam an, betont der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Bürgermeister Ralf Gutheil und hat dabei besonders die kommunalen Haushalte im Blick. Sicher, die Welt ist wieder in Bewegung, Corona hat den Schrecken verloren und die Inflationsrate ist erträglich. Aber die kommunalen Haushalte haben dem Druck der Krisen nicht standgehalten und sind in einer Schräglage. Das erschwert den Unterhalt und die Investition in die kurörtliche Infrastruktur. „Damit wir unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfüllen können, vertrauen wir auch auf die Zusammenarbeit mit der Hessischen Landesregierung, erklärt Vorsitzender Gutheil. Die Bäderzuweisung ist für die Heilbäder und Kurorte ein unverzichtbares Finanzierungsinstrument, mit dem die hohen Investitionen in die vorgeschriebene Infrastruktur zumindest anteilig ausgeglichen werden können. Um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, bedarf es der Anpassung der Bäderzuweisung von derzeit 13 auf 18 Millionen. Und es bedarf der Dynamisierung der Bäderzuweisung, damit die jährlich steigenden Kosten aufgefangen werden können.“ Wir verstehen die Investitionen in die Heilbäder und Kurorte nicht als Einbahnstraße, macht die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes Almut Boller deutlich. Jeder Euro, der in die Bäderzentren und die präventiven Gesundheitsangebote fließt, vervierfacht sich und entlastet so die Gesundheitskassen. Die Heilbäder und Kurorte in Hessen sind die Zentren für Prävention und Rehabilitation und tragen systemrelevante und unverzichtbare Leistungen für die gesamte Gesundheitswirtschaft. Sie beheimaten über 90 Prozent der in Hessen ansässigen Reha-Kliniken. Von der medizinisch-therapeutischen Kompetenz und den kurspezifischen Einrichtungen profitieren Gäste und in einem besonderen Maße die Bürgerinnen und Bürger. Auch weil in den Heilbädern und Kurorten 40.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft und nochmals mehrere 10.000 Menschen im Tourismus einen Arbeitsplatz finden. Am „Bäderpfennig“, dessen Verteilerschlüssel besonders einwohnerschwache Orte fördert, partizipieren 26 der 30 Heilbäder und Kurorte. Er macht die Vorhaltung und Pflege der kurspezifischen Infrastruktur möglich und soll gleichsam Steuernachteile auffangen, da in den prädikatisierten Orten aufgrund der Vorgaben Gewerbe nur eingeschränkt angesiedelt werden kann.
Heilbäder und Kurorte in Hessen: Den rechtlichen Rahmen gestalten
Wir wollen den rechtlichen Rahmen mitgestalten, erklärt der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Bürgermeister Ralf Gutheil und nimmt dabei zunächst die Krankenhausreform in den Blick. Der Wandel in diesem Sektor wirkt sich auch auf die Heilbäder und Kurorte in Hessen aus. Bisher ist die Orthopädie die führende Indikation für die stationäre Rehabilitation. Der Abbau von Klinikbetten und die Verlagerung der orthopädischen Behandlungen in den ambulanten Sektor werden zu weniger Reha-Aufenthalten führen. Und das hat wiederum starken Einfluss auf die Wirtschaftskreisläufe in den Heilbädern und Kurorten, die bei den Planungen berücksichtigt werden müssen. Eine Chance die Reha-Kliniken gerade im ländlichen Raum zu sichern, wäre sie verstärkt in die ambulante oder stationäre Versorgung der örtlichen Bevölkerung einzubinden. Damit könnte die medizinische Kompetenz vor Ort erhalten bleiben und die Regionen weiter stärken. Mit der Krankenhausreform geht auch die Fachkräftegewinnung einher. Waren bisher Gemeinden und Kliniken in „ihren Welten“ auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, werden jetzt neue Kooperationen geschmiedet, wie das Beispiel Bad Sooden-Allendorf zeigt. Ein gemeinsames Projekt der Gemeinde mit den Kliniken stellt allgemeine und individuelle Standortvorteile heraus und schnürt sie zu einem attraktiven Paket für Interessierte. „Die Kliniken für Prävention und Rehabilitation sind eine wichtige Säule der Heilbäder und Kurorte in Hessen,“ macht Almut Boller, die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, bewusst. Nach einer Berechnung des dwif München löst eine Übernachtung in einer Klinik einen Bruttoumsatz in Höhe von 137 Euro aus. Von diesen Umsätzen profitieren die Kliniken und die nachgelagerten Unternehmen wie Bäcker, Metzger, Handwerker und noch viele andere mehr. „Sicher, die Strukturen müssen optimiert werden,“ erklären Gutheil und Boller abschließend. „Das darf jedoch nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden. Denn aktuell sind gerade die Reha-Kapazitäten zu knapp und nach einer OP oftmals gar nicht verfügbar.“
Hessischer Heilbäderverband: 30 Heilbäder und Kurorte, 1.484.106 Gründe
Es gab genau 1.484.106 Gründe, um sich für die Heilbäder und Kurorte zu engagieren, erklärt der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Bürgermeister Ralf Gutheil mit Blick auf Statistik für die ersten sieben Monate des Jahres 2024. Denn genauso viele Menschen waren in den 30 prädikatisierten Kurorten zu Gast und haben dabei 5.465.708 Übernachtungen ausgelöst. Diese Zahlen stehen auch für das Engagement und die Leistungsfähigkeit unserer Gastgeber – vom Campingplatz über die Hotels und von den Tagungszentren bis hin zu den Kliniken. Die Übernachtungszahlen sind ein Indikator dafür, wie es um die Branche und Strukturen der Heilbäder und Kurorte steht, erläutert dazu Almut Boller, die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes. Steigen die Übernachtungszahlen, entsteht Wertschöpfung, die sich in lebendige Orte verwandelt. Ein Gewinn für jeden Einzelnen, der in den Thermen, Bädern, Kurparken, Gradierwerken oder als Einwohner in einem Kurort seinen persönlichen Erholungsraum findet. In ihrer Entwicklung setzen die Heilbäder und Kurorte in Hessen aller Herausforderungen zum Trotz auf den Ausbau ihres qualitätsvollen Standards. Im Zentrum stehen dabei die kurörtliche Infrastruktur und die Sicherung der Kapazitäten, die durch die Gastgeber und Kliniken angeboten werden. Damit dienen sie besonders den Menschen in den ländlichen Räumen, auch weil sie die allgemeine und die medizinische Versorgung sicherstellen. Dazu tragen die stationären Vorsorge- und Rehabilitationszentren bei, die zu 90 Prozent in den Heilbädern und Kurorten verortet sind.
Wirtschaftsfaktor Kur und Tourismus
Kur und Tourismus sind die maßgeblichen Wirtschaftsfaktoren für die Heilbäder und Kurorte in Hessen. Sie wirken sich positiv auf andere Branchen aus und vervielfachen die Effekte, die sich in Form von Einkommen und Arbeitsplätzen ablesen lassen. 40.000 Menschen arbeiten hier – allein in der Gesundheitswirtschaft. Dazu profitieren mehrere 10.000 Menschen von der Aufgabenvielfalt im Tourismus. Im Jahr 2023 stellten in den Heilbädern und Kurorten 662 Betriebe rund 56.000 Schlafgelegenheiten zur Verfügung. So konnten insgesamt 9,3 Millionen (2022: 8,5) Übernachtungen in den prädikatisierten Orten ausgelöst werden. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 wurden rund 5,5 Millionen Übernachtungen gezählt. Das sind 130.000 Übernachtungen mehr als Vergleichszeitraum 2023 und 734.000 mehr als im Jahr 2022. Damit setzt sich die Erholungsphase der Heilbäder und Kurorten nach den Herausforderungen der vergangenen Jahre fort. Der Anteil der 30 hochprädikatisierten Heilbäder und Kurorte an den gesamthessischen Übernachtungen beträgt 28 Prozent.
Heilbäder und Kurorte in Hessen: Partner für das Leben
„Wir wollen Partner für das Leben sein und die Menschen stark für den Alltag machen,“ unterstreicht Almut Boller, die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Heilbäder und Kurorte in Hessen. Es geht darum, jedem Einzelnen ein eigenständiges Leben bis in das hohe Alter zu ermöglichen. Deshalb öffnen die Heilbäder und Kurorte in Hessen Erholungsräume, die Gäste, Bürgerinnen und Bürger schützen. Deshalb legen sie das Handwerkszeug für einen ganzheitlichen und natürlichen Lebensstil bereit. Und deshalb investieren sie aller Herausforderungen zum Trotz mutig in die kurörtliche Infrastruktur. So begeistert zum Beispiel seit Dezember 2023 die Sprudelhof-Therme in Bad Nauheim. Geschickt in die historische Stadtarchitektur eingebunden, verbindet die Therme die Tradition der Kurstadt mit dem modernen Leben. Willingen im Sauerland lockt mit Europas größtem Mountainbike Trail und einer der längsten Hängebrücken in Deutschland. Noch in diesem Jahr soll zudem das Lagunenbad wieder eröffnen. Mit viel Kreativität, Engagement und einer Prise Mut hat Bad Zwesten das Löwenbad saniert. Dabei ist ein perfekter Ort entstanden, der dazu einlädt, sich zu entspannen. Der Camberger Lehm steht im Mittelpunkt des neu eröffneten Badehauses in Bad Camberg, dem ältesten Kneipp-Heilbad in Hessen. Bei ihren Planungen finden die Heilbäder und Kurorte in Hessen auch gute Partner in der Wirtschaft. Das zeigt das Beispiel Bad Orb. Hier entstand mit dem Unternehmen Engelbert Strauss der Alea Park, ein botanisches Paradies mit Attraktionen und innovativen Erholungs- und Gesundheitsangeboten. Und die Entwicklung geht weiter: Denn schon bald eröffnet mit dem Balnova in direkter Nähe des Alea Park ein hochmodernes sportmedizinisches Physio- und Diagnostikzentrum.
Heilbäder und Kurorte in Hessen: Auf dem Weg zur KURvision
Die erstmals definierte Marke DIE KUR legt den Grundstein für die Kurvision der Heilbäder und Kurorte in Hessen. Dabei bauen die prädikatisierten Orte auf ihre reiche Tradition und begründen sie neu. Gemeinsam wollen sie die Zukunft des Kur- und Bäderwesens gestalten und ganzheitliche Orte entwickeln, die positiv auf Körper und Geist wirken. Darüber bildet die erstmals in ihrer über 2000jährigen Geschichte definierte Marke DIE KUR ein verbindliches Dach, unter dem die Menschen individuelle Erholungsräume finden. Darin legen die Heilbäder und Kurorte in Hessen das Handwerkszeug für einen ganzheitlichen und natürlichen Lebensstil parat. Individuell zu geschnitten und so aufbereitet, dass es sich gut in den Alltag integrieren lässt, entsteht ein persönlicher Kompass für den eigenen Weg. Der ganzheitliche Ansatz der neuen Angebote bringt Körper und Geist in Balance. Von Spezialisten entwickelte Coaching-Programme helfen dabei, die alten Angewohnheiten beiseitezuschieben, neue Muster zu erlernen und vor allem einzuüben. Dabei lässt es sich aus dem Vollem schöpfen. Denn das moderne Knowhow und die lange Tradition der Heilbäder und Kurorte in Hessen sind Wissensspeicher der ganzheitlichen Gesundheit. Ein wahrer Experte in Sachen Veränderungsfähigkeit ist die Natur. Mit ihr zu leben, heißt täglich neue Kräfte zu schöpfen. Staatlich anerkannt und regelmäßig überprüft gehören die ausgezeichneten Wasser mit ihren einzigartigen Mineralisierungen deshalb ebenso zum Konzept der Heilbäder und Kurorte in Hessen wie Heilklima, Moor und die 5 Säulen der Kneipp-Therapie. Kurärzte und Coaches zeigen die Anwendungsmöglichkeiten und stellen die Verbindung zum Alltag her. In praktischen Übungen wird das Wissen gefestigt, so dass es sich gut und gerne mit nach Hause nehmen lässt. Mehr Informationen zu den neuen hessischen Kurwochen finden sich auf der Website www.kur-in-hessen.de.
Flexibel, modern und gesund: Von der Ambulanten Vorsorge zur Ambulanten Prävention
„Die Ambulante Vorsorge ist ein wichtiger Teil des deutschen Gesundheitssystems,“ erklärt der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Ralf Gutheil. „Doch sie muss dringend an die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft angepasst werden. Nur so kann sie den Menschen fit für den Alltag machen, damit sie aktiv und engagiert an der Arbeitswelt teilhaben können.“ Mit seinem Positionspapier „Zukunft ist gesund“ zeigt der Hessische Heilbäderverband auf, welche Änderungen nötig sind, um die Ambulante Vorsorge zu einem modernen Konzept zu entwickeln. So sollen aus Ambulanten Vorsorgeleistungen nach § 23 SGV V Ambulante Präventionsleistungen werden. Dies bedeutet, dass die Konzentration auf ein Krankheitsbild entfällt und grundsätzliche Präventionsleistungen angewendet werden können. Auch die Zuzahlung der Krankenkasse soll eine Pflichtleistung der Krankenkassen und mindestens 30 Euro täglich betragen. Ab 2025 soll die Zuzahlung dann anhand des Lebenshaltungsindexes jährlich angepasst werden. Im Zentrum des Innovationskatalogs des Hessischen Heilbäderverbandes steht die Forderung, dass die Ambulante Präventionsleistung durch die Krankenkassen automatisch genehmigt werden, wenn der Antragsteller das 50. Lebensjahr erreicht hat. Warum? Weil das die Zielsetzung der Ambulanten Präventionsleistung ist. Es geht darum, den aktiven Menschen in seinen besten Jahren zu stärken und dafür Sorge zu tragen, dass er Teil der Arbeitswelt bleibt und an der Gesellschaft teilhaben kann. Natürlich ist die Aufenthaltsdauer von 21 Tagen, die individuell auf den Patienten ausrichtet werden soll, für jeden Arbeitgeber eine Herausforderung. Aber was ist eine dreiwöchige Auszeit, gegen einen wochen- oder monatelangen Ausfall? Ein Schwerpunkt muss zukünftig auch auf die Covid-Nachsorge gelegt werden. Hier müssen Behandlungsmethoden für die Nachsorge entwickelt und evaluiert. Zudem muss das Krankheitsbild Post Covid / Long Covid als Indikation für stationäre und ambulante Behandlungen aufgenommen werden, um so Abrechnungsmöglichkeiten für die behandelnden Ärzte und Kliniken zu ermöglichen. „Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut,“ macht Almut Boller, die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes deutlich. „Die Heilbäder und Kurorte in Hessen sind gute Partner, wenn es darum geht, den Menschen stark für den Alltag zu machen. Um für die moderne Gesellschaft passende Angebote zu schnüren, muss der Paragraf § 23 SGB V reformiert werden.“
Über die Heilbäder und Kurorte in Hessen
Der Hessische Heilbäderverband e.V. ist die Interessenvertretung der 30 Heilbäder und Kurorte in Hessen. Die Kompetenz-Zentren für Vorsorge, Rehabilitation und medizinische Versorgung bieten vielfältige Angebote. „Heilbad“ und „Kurort“ sind Prädikate, die eine hohe Qualität sowie eine wissenschaftlich fundierte medizinische Kompetenz in Verbindung mit Natürlichen Heilmitteln sicherstellen. Nachhaltigkeit und der Schutz sowie die Pflege der Umwelt und der Natürlichen Heilmittel sind eine wichtige Säule der Arbeit der Heilbäder und Kurorte. Als regionale Versorgungszentren mit ausgezeichneter Infrastruktur sichern sie die Grundversorgung an Gesundheitsangeboten in Hessen, die den Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger positiv beeinflussen. Weitere Informationen sind unter www.kurorte-in-hessen.de erhältlich.
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