Frankenberg(pm). Der sogenannte Rhein-Main-Link ist eines der zentralen Netzausbauprojekte der Energiewende. Der Energiekorridor wird zukünftig regenerativ produzierten Windstrom von Niedersachsen nach Hessen bringen und verläuft dabei einmal von Nord nach Süd durch Hessen. Der geplante Trassenverlauf betrifft auch das Stadtgebiet von Frankenberg (Eder). Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens hatte die Stadt daher wie alle anderen betroffenen Kommunen die Möglichkeit zur Stellungnahme. Von dieser Möglichkeit hat Frankenberg Gebrauch gemacht und fristgerecht eine entsprechende Stellungnahme eingereicht. Aus Sicht der Stadt ist das Ziel dabei, im vorgegebenen Rahmen eine möglichst verträgliche Lösung für alle städtischen Belange zu finden. Dabei ist es im Interesse der Stadt, sich zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten mit dem Großprojekt nicht zu verbauen. Abgewogen wurden vor allem einerseits die künftige Wohnsiedlungs- und Gewerbegebietsplanung sowie lokale Naturschutzinteressen. Für die Stellungnahme hat sich die Stadt mit dem Fachdienst Umwelt des Landkreises, den umliegenden Kommunen wie auch Naturschutzvertretern beraten und ausgetauscht. Mit der Stellungnahme regt die Stadt im Wesentlichen an, an zwei Stellen vom ursprünglichen Verlauf der Vorschlagstrasse abzuweichen und stattdessen auf die ebenfalls im Verfahren identifizierte Alternativroute auszuweichen.
Zum einen geht es um das Teilstück im Süden der Stadt, wo die Vorschlagstrasse den interkommunalen Gewerbepark Frankenberg / Burgwald in der zukünftigen Entwicklung beeinträchtigen könnte. Die von Frankenberg favorisierte Alternativroute führt weiter nördlich im Korridor der Bundesstraße an der Stadt vorbei, ohne jedoch dort eine mögliche Wohnsiedlungserweiterung zu stören. Eine zweite Abweichung von der Vorschlagstrasse soll es nach dem Wunsch der Stadt zwischen Viermünden und Schreufa geben. In der Stellungnahme weist die Stadt auf den naturschutzfachlich wertvollen Korridor zwischen den beiden Stadtteilen hin. Vor allem die Auenbereiche von Nuhne und Eder wären hier betroffen, darüber hinaus der dort entwickelte Biotopverbund „Jungfernhügel“. Der Netzbetreiber hat in der Trassenplanung an verschiedenen Stellen mögliche Konflikte schon vorausgesehen und daher einzelne Alternativrouten entwickelt. Die Alternativen werden gemeinsam mit den eingegangenen Stellungnahmen und den laufenden Baugrunduntersuchungen geprüft und führen am Ende zu einer Entscheidung.