Diemelsee-Adorf(pm). Der „Tag des Geotops“ findet in diesem Jahr am 15. September statt. Er geht zurück auf eine Initiative der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e. V., ehemals Akademie der Geowissenschaften zu Hannover. Wird beim Tag des offenen Denkmals das Augenmerk auf historische Bauten gerichtet, stehen beim Tag des Geotops geologische
Sachverhalte sowie die Bedeutung der Geotope und des Geotopschutzes im Mittelpunkt. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und wird von der UNESCO unterstützt. Auch der Nationale Geopark GrenzWelten beteiligt sich regelmäßig am Tag des Geotops, in diesem Jahr u. a. rund um das Geotop des Jahres 2024, den Bänderschiefer mitten im Ortskern von Diemelsee-Adorf. Um die komplexen Zusammenhänge und Hintergründe, die zur Bildung dieses besonderen Gesteins führten, darzustellen und zu erklären, wurde eine neue Infotafel (Geostation) erstellt. Diese wird am 15. September um 11 Uhr am Geotop an der Arolser Str. 12 unter Beteiligung des Geologen Dr. Gerhard Fischer und des „Knappenchors“ Adorf eingeweiht, alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Die GrenzWelten bieten Kaltgetränke sowie einen Stand mit Infomaterial und geologischen Spielen für Kinder an und würden sich über zahlreiche Gäste freuen.
Hintergrund Geotop des Jahres 2024
Der Adorfer Bänderschiefer ist keine verwitterte Mauer, wie ein erster Blick vermuten lässt. Vielmehr entstand die außergewöhnliche Bänderung des Gesteins im Zeitalter des Oberdevons vor ca. 380 Millionen Jahren in einem relativ flachen Meer. Seine rhythmische Streifung zeigt anschaulich, wie sich Ablagerungsbedingungen durch globale Klimaschwankungen verändern. Dunkle Streifen bedeuten warme, durch Algenblüten schlecht mit Sauerstoff versorgte und kalkfreie Meeresbereiche, helle Streifen eine kältere Phase. Diese Schichten sind sehr feinkörnig und kalkreich.