Wie Rassismus aus Wörtern spricht

Vortrag von Dr. phil. Natasha A. Kelly im Kreismuseum Wewelsburg, der Eintritt ist frei

Kreis Paderborn(krpb). Sprache ist weder neutral noch passiv. Durch Wortwahl und Sprechstil lassen Menschen ihre Sichtweisen erkennen und stellen aktiv Realitäten her. Auch wenn die diskriminierende Wirkung von Sprache in der öffentlichen Wahrnehmung oft auf Schimpfwörter beschränkt wird, komme sprachliche Diskriminierung weit häufiger vor, als es zunächst scheint, meint Natascha A. Kelly. Während manche Begriffe in jeder Verwendung im deutschsprachigen Raum heute rassistisch seien, würden andere erst im Kontext und die Art ihrer Verwendung rassistisch aufgeladen. In jedem Fall sei Rassismus diskriminierend und verletze Menschen dann, wenn es am wenigsten erwartet werde. Am Donnerstag, 27. September um 19 Uhr ist die promovierte Kommunikationssoziologin zu Gast im Kreismuseum Wewelsburg. Im Filmraum der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg wird Natascha A. Kelly erläutern, wie Rassismus, auch unbewusst, aus Wörtern spricht. Der Eintritt ist frei.

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„In meinem Vortrag werde ich aufzeigen, welche unterschiedlichen Dimensionen Rassismus hat, auf welche Art und Weise Rassismus kontinuierlich realisiert wird, sowohl im Sprechen als auch im Schweigen“, bekräftigt Natasha A. Kelly. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Paderborn im Rahmen des Mitmachaktionstage „Sprachschätze der Welt“ statt. Abgerundet wird der Abend mit einer kurzen Theaterperformance von Schülerinnen und Schüler des Goerdeler Gymnasiums. Die Schule ist ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Der Auftritt zeigt die Ergebnisse des Workshops, den Natasha A. Kelly am Morgen in dem Paderborner Gymnasium anbietet. In dem Workshop wird sie die Geschichte des Rassismus in Deutschland aufspüren, seine Kontinuität bis in die Gegenwart aufzeigen und in kurzen Theaterperformances aufarbeiten, die dann am Abend in der Wewelsburg präsentiert werden.

 Hintergrund:

Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationssoziologin mit den Forschungsschwerpunkten visuelle Kommunikation, (Post-)Kolonialismus und Feminismus. Die in London geborene Autorin, Dozentin und Kuratorin hat an zahlreichen Institutionen in Deutschland und Österreich gelehrt und referiert.

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