Frankenberg(pm). Gesundheit ist bekanntlich mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Rund 80% der Beschwerden, weshalb Menschen einen Arzt aufsuchen, lassen sich nicht auf eine organische Ursache zurückführen – die meisten Erkrankungen heute sind stressinduziert. Noch ist das Thema Gesundheit jedoch in vielen Betrieben ein Thema, das nur am Rande oder gar nicht bearbeitet wird. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Frankenberg mit Unterstützung der Krankenkassen, speziell von AOK und Techniker Krankenkasse, ein mehrstufiges Gesundheits- und Präventionsprogramm auf den Weg gebracht. Das Programm ist Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements der Stadtverwaltung. Dafür arbeitet die Stadt mit der in Frankenberg niedergelassenen Ärztin für Stressmedizin, Dr. Ilona Steger, und ihrer Netzwerkpartnerin Silvia Balaban, diplomierte Wirtschaftspsychologin, Business Coach und Stressmanagement-Trainerin zusammen.
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„Gesundheitsmanagement soll hier kein Begriff ohne Inhalt sein, sondern auf allen Ebenen wahrgenommen werden. Wir sorgen durch die Gestaltung der Arbeitsbedingungen und zusätzliche Angebote dafür, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stadtverwaltung gesund bleiben. Wir wollen als Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen“, erläutert Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß einen Grund für seinen Vorstoß in Sachen betriebliches Gesundheitsmanagement. „Erhaltung der Gesundheit heißt gleichzeitig auch Erhaltung von Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit“, so Heß weiter. Gesundheit und Leistungsfähigkeit seien damit kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines modernen ganzheitlichen Managements.Das Programm umfasste bislang einen für alle Beschäftigten verbindlichen Überblicksvortrag zu den Themen Gesundheit und Stress sowie zu den Auswirkungen von Stress auf den Körper. Im Anschluss bestand die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Fragebogenrunde mit persönlichem Auswertungsgespräch. Bei Bedarf konnte weitere Diagnostik wahrgenommen werden: eine mehrtägige Herzratenvariabilitäts-Messung sowie eine Bestimmung der Stresshormone im Labor. Ebenfalls auf freiwilliger Basis wurde allen Beschäftigten ein zweitägiger Stressmanagement-Workshop angeboten.
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„Das Programm ist ein tolles Angebot für die städtischen Beschäftigten. Viele Unternehmen und Behörden sind noch lange nicht so weit. Ich hoffe, dass der Vorstoß Schule macht“, lobt Silvia Balaban die Anstrengungen der Stadt. „Im Rahmen des kompletten Programms werden natürlich keine persönlichen Daten an den Arbeitgeber weitergegeben – alles unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht“, betont Dr. Ilona Steger die Wichtigkeit des Datenschutzes dabei. Die Stadt als Arbeitgeber bekomme entsprechend keine Auskunft über die einzelnen Ergebnisse der Fragebögen.
In naher Zukunft soll das Angebot auch auf die Beschäftigten des städtischen Betriebshofes ausgeweitet werden. Zusätzlich ist ein Führungskräftetraining zum Thema „Gesundheitsförderlich Führen“ geplant, das voraussichtlich 2019 umgesetzt wird.