Landkreis sucht Ehrenamtliche für eine Unabhängige Beschwerdestelle

Psychisch kranken Menschen zur Seite stehen

Waldeck-Frankenberg(pm). Für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Suchtmittelabhängigkeit, Problemen im höheren Lebensalter oder persönlichen Krisen sowie deren Angehörigen bietet der Landkreis Waldeck-Frankenberg im Rahmen seines Sozialpsychiatrischen Dienstes umfassende Unterstützungsangebote. Künftig möchte der Landkreis zusätzlich dazu eine Unabhängige Beschwerdestelle einrichten, welche Menschen hilft, die problematische Erfahrungen mit dem Hilfssystem gemacht haben. Dabei ist ehrenamtliches Engagement sehr willkommen. In Hessen existieren schon einige dieser Beschwerdestellen, die Einrichtung soll mit dem neuen hessischen Gesetz zur Regelung der Hilfen und Unterbringung bei psychischen Krankheiten jetzt flächendeckend erfolgen. Die Beschwerdestellen entstanden ursprünglich aus dem Gedanken der Selbsthilfe. Psychisch kranken Menschen soll es damit möglich gemacht werden, sich nach einem erfahrenen Missstand oder Mangel im psychiatrischen Versorgungssystem niedrigschwellig an eine unabhängige Stelle wenden zu können. Es ist vorgesehen, dass sowohl Menschen, die selber von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, als auch Angehörige und Menschen, die professionell im Hilfesystem arbeiten, gemeinsam mit den Ratsuchenden und den übrigen Beteiligten auf Klärungen hinarbeiten. „Daher würden wir es sehr begrüßen, wenn sich Menschen ehrenamtlich engagieren, die selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, deren Angehörige erkrankt sind oder Menschen, die professionell in psychiatrischen oder psychosozialen Einrichtungen arbeiten oder gearbeitet haben“, betont die ärztliche Leiterin des sozialpsychiatrischen Dienstes Dr. Britta Dittmar. Durch die Einrichtung der Beschwerdestelle wird das Hilfsangebot im Landkreis für Menschen, die eine psychische Erkrankung haben, ergänzt. Die Mitarbeiter des multiprofessionellen Teams des Sozialpsychiatrischen Dienstes bieten seit vielen Jahren Menschen mit psychischen Problemen schnelle und unkomplizierte Beratung, hören zu und überlegen gemeinsam mit Ratsuchenden entsprechende Lösungswege. „Insbesondere dann, wenn die Kraft fehlt, den Alltag zu bewältigen, der Alkohol den Tagesablauf bestimmt oder das Gefühl entsteht, dass das Leben aus dem Ruder läuft“, so Frau Dr. Dittmar. „Dabei bieten wir nicht nur den Betroffenen, sondern auch ihren Angehörigen Hilfe und Unterstützung.“

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Die Gespräche finden überwiegend bei Hausbesuchen statt oder in den Räumen des sozialpsychiatrischen Dienstes in den Gesundheitsämtern in Korbach, Frankenberg oder Bad Wildungen. Dabei arbeiten die Mitarbeiter mit vielen weiteren Einrichtungen im Landkreis zusammen, die weiterführende Hilfe anbieten. Gerade diese ambulante Unterstützung gewinnt immer mehr an Bedeutung. „Auch das ist im hessischen Gesetz zur Regelung der Hilfen und Unterbringung bei psychischen Krankheiten, kurz PsychKHG, verankert, welches am 1. August 2017 in Kraft getreten ist“, betont Dr. Britta Dittmar weiter. „Der Fokus liegt dabei auf der ambulanten Unterstützung psychisch kranker Menschen; stationäre Behandlung ist nachrangig.“ Weiterhin wurden erstmalig auch die Rechte psychisch kranker Menschen auf den Erhalt von Hilfen gesetzlich verankert. Der sozialpsychiatrische Dienst ist in den beiden Verwaltungsstellen des Fachdienstes Gesundheit in Korbach und Frankenberg montags bis donnerstags von 9:00 Uhr bis 15:30 Uhr und freitags von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr erreichbar. Das Angebot ist kostenfrei und die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht. Menschen, die sich für die ehrenamtliche Arbeit in der Unabhängigen Beschwerdestelle interessieren, können sich gern direkt beim sozialpsychiatrischen Dienst unter Tel.: 05631 – 954 498 melden.

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