Gudenberg(pm). Heute beraten Vertreter von Bund und Ländern über die Auswirkungen der Dürre. Dazu erklärt der Bezirksvorsitzende der CDU Kurhessen-Waldeck Bernd Siebert: „Bund und Länder müssen Klarheit schaffen. Es geht um die Entscheidung, ob es sich bei der diesjährigen Dürre um ein Schadenereignis nationalen Ausmaßes handelt. Nur dann können betroffene Betriebe Bundeshilfen erhalten. Dafür muss jedoch noch die Erntestatistik abgewartet werden. Der entscheidende Termin ist Ende August. Bis dahin müssen Hilfen für die Landwirte vorbereitet sein, damit sie schnell und unbürokratisch abgerufen werden können.
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Eines steht aber jetzt schon fest. Die Luft brennt im wahrsten Sinne des Wortes – eine schwierige Situation für die heimischen Landwirte. Sie leiden unter der anhaltenden Dürre. Viele Tierhalter stehen vor der Frage, wie sie ihre Tiere noch ernähren können. Die Preise liegen inzwischen ca. 15 Prozent höher als im Vorjahr. Und es fehlt Futter. Das Getreide vertrocknet am Halm, Mais bildet gar nicht erst Kolben aus, die Kartoffelernte bricht weg. Es geht hier um Existenzen. Viele der kleinen und mittleren Betriebe haben sich von den Krisen der letzten Jahre kaum erholt. Preisverfälle bei den Schweinehaltern und Ferkelerzeugern aber auch Milchkrisen kosten ihren Tribut. Den Betrieben geht langsam die Luft aus, sie haben keine Rücklagen mehr. Die Landwirte in Nordhessen müssen unbürokratisch unterstützt werden. Möglich wären Steuerstundungen oder KFW-Sonderkredite. Derzeit wird bundesweit geprüft, ob Ökologische Vorrangflächen im Herbst ausnahmsweise mit Ackerfutter ausgesät werden dürfen. Aber dazu muss es dann zu gegebener Zeit regnen. Vorstellbar sind auch Transporthilfen für Futter. Und es zeigt sich die Berechtigung der Forderung nach einer Risikoausgleichsrücklage, damit Landwirtsfamilien nicht in jeder Notsituation nach dem Staat rufen müssen. Zeiten wie diese zeigen: die Landwirtschaft ist systemrelevant. Missernten werden am Ende auch die Verbraucher spüren. Sie müssen sich darauf einstellen: Grundnahrungsmittel wie Milch, Mehl oder Kartoffeln werden teurer. Und wenn wir jetzt nicht gemeinsam gegensteuern, werden noch mehr der kleinen und mittleren Höfe verschwinden. Die Auswirkungen werden wir auf dem Land spüren.“