Landarztmangel: Schluss mit schwarzgrüner Untätigkeit

Wiesbaden(pm/nh). In der Aktuellen Stunde der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag hat die stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion, Dr. Daniela Sommer, die schwarzgrüne Landesregierung beim Landarztmangel endlich zum Handeln aufgefordert. Sommer sagte dazu am Donnerstag in der Plenardebatte: „Es ist fünf nach zwölf, handeln Sie endlich! Wir brauchen ein stringentes Maßnahmenpaket gegen den Landarztmangel statt schwarzgrüner Untätigkeit. Die Hälfte der Hausärzte in Hessen werden in den nächsten zehn Jahre in Ruhestand gehen. Trotz intensiver Suche nach einer Nachfolge sei diese jedoch in vielen Praxen nicht in Sicht. Die Gründe für die fehlende Nachbesetzung liegen vor allem in schlechten Rahmenbedingungen, mangelnder Attraktivität in Sachen Standort sowie unattraktiver Praxen. Oftmals werde auch der Work-Life-Balance-Anspruch, geringe Teilzeitangebote und fehlende Betreuungsmöglichkeiten sowie eine nicht angepasste Honorarsystematik von angehenden Ärztinnen und Ärzten angeführt.“

{loadmodule mod_tcvn_banner_slider,Werbung 380 250 aktuell}

Die SPD-Gesundheitsexpertin warf der schwarzgrünen Landesregierung vor, dass sie bisher nur mit Ankündigungen reagiere und derzeit keine Struktur, keine Strategie und kein Plan für die Beseitigung des Landarztmangels erkennbar sei: „CDU und Grüne springen, wohlgemerkt auf vorbildliche Projekte von Kreisen, Städten und Gemeinden, wie die Gemeindeschwester, die aber den Landarzt nicht ersetzen kann, Gesundheitszentren, Weiterbildungsverbünde auf, haben aber keine eigenen innovativen Ansätze. Der Sozialminister will die Landarztquote nicht, schafft aber auch nicht die Möglichkeit – wie in manchen Kreisen schon erfolgreich durchgeführt – ein flächendeckendes Landarztstipendium:“ Sommer forderte mehr Studienplätze und führte als Beispiel andere Bundesländer an, die mit neuen Fakultäten oder Zweigfakultäten reagieren und so nachhaltig für den Nachwuchs auf dem Land sorgen würden. Daniela Sommer befürwortete zudem mehr Praxis und mehr Gewicht der Allgemeinmedizin im Studium, sowie bessere Rahmen- und Arbeitsbedingungen, eine Entlastung der Bürokratie beziehungsweise Unterstützungsangebote bei der Praxis- und Betriebsführung für Berufsanfängerinnen und –anfänger. Auch müssten Teilzeitmöglichkeiten und Möglichkeiten zur Anstellung verbessert werden. Darüber hinaus stellte sie zur Debatte, dass die die Vergütung umgestellt werden müsse, damit die Tätigkeit als Hausarzt lukrativer werde. Dazu gehöre auch die bessere Honorierung von Hausbesuchen oder für das Arbeiten in der Fläche im ländlichen Raum. „Wir benötigen dringend eine Bedarfsplanung und kleinere Versorgungsbereiche, um die Versorgung zur Zuweisung von Arztsitzen besser und bedarfsgerechter abbilden zu können“, sagte Sommer.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.