Willingen-Schwalefeld (vonDieter Schütz – Weltcup-Pressechef). Dieser Tag geht in die Geschichtsbücher der Schwalefelder Dorfgemeinschaft und des Ski-Club Willingen ein. Skisprung-Ass Stephan Leyhe wurde nach seiner Silbermedaille mit dem deutschen Team um Olympiasieger Andi Wellinger, Richard Freitag und Karl Geiger bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 in seiner Upländer Heimat von rund 500 Fans begeistert empfangen. Der 26-jährige Top-Sportler war als Ehrengast der gelungenen Veranstaltung sichtlich gerührt über so viel Anteilnahme und Emotionen und strahlte den ganzen Abend über beide Backen. Nach dem Einmarsch durch das Spalier der jungen Athletinnen und Athleten des SC Willingen erlebte Stephan Leyhe einen wahren Gratulations-Marathon. Alle wollten ihm natürlich die hand schütteln, ihm anerkennend auf die Schulter klopfen und ihn herzen. Gemeinsam mit seinen Eltern Renate und Volker sowie Freundin Jacqueline stand der sympathische Weitenjäger im Fokus. Immer freundlich und zuvorkommend, stets bodenständig und nett, gönnen Stephan alle diesen tollen Erfolg. Dies wurde immer wieder deutlich, denn die Worte aller Festredner kamen aus tiefem Herzen. Der Hessische Rundfunk sendete live aus Schwalefeld, so dass das offizielle Programm für diese Schalte in die „Hessenschau“ mit einem Leyhe-Interview für einige Minuten unterbrochen wurde. Viele Ski-Club-Mitglieder waren für den Anlass extra von weit her angereist, so zum Beispiel aus München oder Düsseldorf.
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Ski-Club-Präsident Jürgen Hensel begrüßte die Anwesenden bei herrlichem Wetter und sommerlichen Temperaturen in der in den Ski-Club-Vereinsfarben blau, gelb und weiß festlich geschmückten Festhalle, die die Free Willis in der Woche mit vielen Dekorationsgegenständen verziert und aufgehübscht hatten. Auch das grüne original Start-Leibchen von Stephan vom Olympia-Wettkampf war dabei, genauso wie Fahnen, Transparente, Skier und Banner. Viele Fans hatten zu Ehren von Stephan das extra angefertigte schwarze T-Shirt an, auf dem in silbernem Aufdruck zu lesen war: „Olympia-Empfang für Stephan Leyhe-Schwalefeld holt Silber.“ Eine schöne Idee und das Motto des Abends.
Hensel hieß insbesondere die Ski-Club-Ehrenmitglieder, Horst Tielmann vom Internationalen Skiverband (FIS), Skilanglauf-Legende Jochen Behle, wie Leyhe ebenfalls aus Schwalefeld, Landrat Dr. Reinhard Kubat, Bürgermeister Thomas Trachte, die Ortsvorsteher Christopher Leeser (Schwalefeld) und Jens Kramner (Willingen), FIS-Kampfrichter Erik Stahlhut, der bei Olympia als Sprungrichter im Einsatz war, DSV-Bundesstützpunktleiter Thomas Grellmann, die Skisprung-Trainer Jörg Pietschmann (SCW) und Heinz Koch (HSV), die Stephan Leyhes Talent erkannt und maßgeblich gefördert haben, die anwesenden Gemeindevertreter, alle Vereine, den Musikverein Bontkirchen sowie alle Free Willis und Fans herzlich willkommen. Er bedankte sich bei allen Sponsoren, allen voran der WARSTEINER Brauerei, die den Ski-Club Willingen schon seit über 30 Jahren unterstützt, SPORT 2000, Hübschmann und Viessmann. Auch den regionalen und lokalen Unterstützern des Empfangs wie Waldecker Sprudel aus Volkmarsen, Schwalenstöcker und Ganz, Römer, Fleischerei Figge, Upländer Wurstwaren Saure, Bäckereien Wilke und Schumann und REWE-Markt Adrian Sperlich dankte der SCW-Chef für ihre Spendenbereitschaft, denn die kalten Getränke und geschmierten Brötchen durften alle Gäste kostenlos genießen. Ein besonderes Dankeschön ging an das Schwalefelder Thekenteam.
Hensel erinnerte an den magischen Moment von Pyeongchang 2018
„Es ist mir eine große Freude, diesen Empfang mit den Helfern vom Ski-Club und den Schwalefeldern vorbereiten und durchführen zu dürfen“, sagte Hensel. Es sei für Stephan in seiner Karriere ein weiter Weg bis Olympia gewesen. Nach dem Biathlon-Gold von Nagano 1998 durch Petra Behle mit der deutschen Staffel habe der Ski-Club jetzt 20 Jahre danach wieder einen Olympiateilnehmer und einen Silbermedaillen-Gewinner. Hensel ließ die Skisprung-Geschehnisse der Olympischen Spiele Revue passieren und bekannte ehrlich, dass er an den Einsatz von Stephan trotz seiner „bärenstarken Trainingsleistungen“ nicht mehr geglaubt habe. „Stephan, dann kam deine Chance doch noch, und du hast zugepackt. In diesem Moment sind wir alle Stephan Leyhe.“
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Grußworte sprachen Christopher Leeser („Ganz allein im Mittelpunkt soll heute Stephan Leyhe stehen, seit dem 14. Februar steht Schwalefeld Kopf“), Landrat Dr. Reinhard Kubat („Ich bin bärenstolz auf Stephan als Botschafter für unseren Landkreis“), HSV-Vizepräsident Wilhelm Saure („Wir alle sind mächtig stolz auf dich, ganz große Klasse“), DSV-Bundestützpunktleiter Thomas Grellmann („Du hast es geschafft, du bist im Olymp angekommen, die Silbermedaille strahlt über alles“) und Barbara Pavlu („Wir hatten an dem großen Tag eine Live-Schaltung in der Aula, wo du einst Schüler warst“) als Schulleiterin der Uplandschule, die eine von zwei Eliteschulen des Sports in Hessen ist. Auch Bürgermeister Thomas Trachte („Du bist das Aushängeschild für den Sport im Upland“) gratulierte Stephan Leyhe im Namen der Gemeinde Willingen (Upland) und hatte als besondere Überraschung einen Sonderdruck der extra zu Ehren von Stephan Leyhe gedruckten Briefmarke als Präsent dabei. 1000 Bögen hat der Ski-Club Willingen davon bestellt, so dass die Weltcup-Post 2019 auch noch an diesen großen Empfang erinnern wird. Überhaupt erhielt Stephan Leyhe jede Menge Geschenke. So u.a. von seinem Heimatverein eine tolle Olympia-Zeichnung mit seinem Konterfei von dem im Schwarzwald lebenden Karikaturist Thomas Zipfel, ein riesiges Tulpen-Bierglas der WARSTEINER Brauerei und etliche bunte Blumensträuße. Ortsvorsteher Leeser überreichte Stephan ein exklusives Sweat-Shirt mit dem prägnanten Olympia-Aufdruck als schöne Erinnerung an diesen auch für den Sportler unvergesslichen Abend.
Olympische Impressionen sorgten für Gänsehautmomente
Die Bilder und Videos von den Olympischen Winterspielen in Fernost als Laufbahn-Highlight von Stephan Leyhe waren nicht nur eine kurzweilige Unterbrechung der vielen Ansprachen, sie sorgten auch bei etlichen Fans für Tränen der Freude und neuerliche Gänsehautmomente. Das große Transparent mit den deutschen Silbermedaillen-Gewinnern von der Großschanze in Pyeongchang hatte etliche Wochen zu Ehren von Stephan Leyhe an den Ortseingängen der Touristikhochburg Willingen gehangen. Auch Renate Leyhe, die sich den Sport ihres Sohnes vor lauter Aufregung nie anschauen kann und sich stets mit Hausarbeiten wie bügeln oder putzen ablenkt, sowie Stephans Partnerin Jacqueline („Ich bin sehr stolz auf dich, und ich glaube an dich“) , die vor lauter Rührung weinen musste und von „ihrem“ Stephan mit einem Satz auf die Bühne spontan in den Arm genommen wurde, kamen zu Wort. SCW-Sportwart Volkmar Hirsch erinnerte an die „tolle Saison“ des Vorzeigesportlers mit vielen hervorragenden Resultaten, doch Olympia-Silber ist kaum zu toppen. Zu vorgerückter Stunde ließen es sich auch Hessens Innen- und Sportminister Peter Beuth und Landtagsabgeordneter Armin Schwarz nicht nehmen, noch in Schwalefeld vorbeizuschauen, um Stephan Leyhe persönlich zu gratulieren.
Stephan Leyhe: „Olympia ist einfach das Größte für einen Sportler“
Und dann kam der „Held des Abends“, Stephan Leyhe, zu Wort: „Endlich, danke“, sprudelte es aus ihm heraus. „Ich habe schon die ganze Zeit was sagen wollen. Vielen Dank für die schönen Stunden heute.“ Olympia sei gigantisch gewesen, für jede Nation ein eigenes Hochhaus im Olympischen Dorf. Rund um die Uhr habe es Verpflegung aller Art gegeben. „Ein Paradies für jede andere Sportart“, scherzte der voll durchtrainierte Skispringer, die im Vergleich eher weniger Gewicht auf die Waage bringen. Er habe trotz der guten Trainingsleistungen gedacht, dass er Zuschauer bei Olympia bleiben würde. Vor allem, als er im letzten Training als einziger DSV-Adler von der Olympiaschanze gesprungen war. Und dann kam doch noch die frohe Botschaft von Bundestrainer Werner Schuster, dass Stephan im Team dabei ist. „Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, und ich war natürlich sehr nervös am Abend davor, ich will nicht sagen, dass mir die Pumpe gegangen ist“, bekannte Leyhe offenherzig. „Olympia ist einfach das Größte für einen Sportler.“ Er habe zwar auf „noch mehr in dem Team-Wettkampf gehofft“, aber er habe „sein Zeug gemacht.“ Der verdiente Lohn war die Silbermedaille, die Stephan Leyhe stolz um seinen Hals trug. Die gute Kunde hatte den SCW und damit auch die Familie Leyhe über Erik Stahlhut vor Ort erreicht, der als Kampfrichter die Startliste für den Team-Wettkampf mit Stephan Leyhe als zweiten Springer für Deutschland erhalten hatte. Jens Kramer führte mit Stahlhut und Stephan Leyhe eine interessante Talk-Runde durch, in der die beiden Olympioniken vom Ski-Club Willingen Interessantes zu berichten wussten von ihren ganz persönlichen Eindrücken in Pyeongchang.
Es schloss sich ein stimmungsvolles Volkfest in Schwalefeld an, das zu Klängen des Musikvereins Bontkirchen, den Stephan Leyhe höchstpersönlich zur Freude aller Anwesenden zu späterer Stunde dirigierte, bis in die tiefe Nacht hinein andauerte. Und nach diesen einmaligen Stunden hätte gegen eine Wiederholung eines solch herausragenden Empfangs bei einem neuerlichen großen sportlichen Erfolg des Ski-Club-Idols Stephan Leyhe im gesamten Upland niemand etwas einzuwenden.