Zugvogelstau in Eis und Schnee: NABU bittet Autofahrer um Rücksicht auf rastende Vögel am Straßenrand

Wetzlar(pm/nh). Viele Zugvögel wurden in den letzten Tagen vom späten Wintereinbruch mitten in der Zugzeit überrascht. „Besonders in Ost- und Nordhessen lässt sich ein regelrechter Zugstau beobachten. Der kalte Ostwind und der gefrorene Boden haben viele Vögel zu einer Zwischenrast gezwungen“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. In den großen Flussauen und auf Feldern lassen sich derzeit an vielen Stellen Kiebitze, Schwarzkehlchen und Goldregenpfeifer sowie Sing-, Rot- und Wacholderdrosseln beobachten. Die Vogelkundler des NABU berichten von bis zu 10.000 rastenden Singdrosseln in der nordhessischen Region. Auf der Nahrungssuche kommen die Zugvögel sogar bis in die Gärten hinein. Besonders häufig sind sie an schneefreien Stellen und an Straßenböschungen zu finden. Die großen Ansammlungen an den Straßen bergen für die Gefiederten eine große Gefahr. „Fatalerweise suchen die Zugvögel jetzt vermehrt an Straßenrändern nach Nahrung, weil dort der Boden durch das Streusalz aufgetaut ist. Immer wieder fliegen einzelne Tiere oder kleine Schwärme tief über die Fahrbahn und werden von Autos erfasst“, warnt Eppler. Der NABU bittet deshalb Autofahrer darum, im Bereich der Rastgebiete in den nächsten Tagen langsam zu fahren. „Überall, wo am Straßenrand oder am nahen Feldrand Vögel auffliegen, heißt es: Runter vom Gaspedal“, hofft Eppler auf das Verständnis der Mitbürger. Wenn die Temperaturen zum Wochenende wieder steigen, wird sich der Zugstau auflösen. Schließlich wollen die Vögel möglichst schnell ihre Brutgebiet im Norden erreichen.

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