Schon 235 Teilnehmer profitieren von prüfungsfreiem Zugang zum Studium

Wissenschaftsminister Boris Rhein: Modellversuch zum Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte feiert Erfolge

Wiesbaden(pm/nh).  Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute ein positives Zwischenfazit zum Modellversuch zum Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte gezogen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), der Frankfurt University of Applied Sciences und der Justus-Liebig-Universität stellte er erste Ergebnisse vor. Der Modellversuch erlaubt seit einem Jahr jungen Menschen in Hessen mit abgeschlossener Berufsausbildung, auch ohne Berufserfahrung und Abitur ein Studium aufzunehmen. Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Die Zahlen sprechen für den Erfolg unseres Modellversuchs: Im Wintersemester 2016/17 sind wir mit rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestartet, zu Beginn des laufenden Wintersemesters 2017/2018 haben sich nochmal 150 Studierende eingeschrieben, sodass sich nun 235 junge Menschen immatrikuliert haben. Diese annähernde Verdopplung zeigt, dass der Modellversuch einen bestehenden Bedarf nach Neuorientierung deckt und von der Zielgruppe gut angenommen wird. Ein erklärtes Ziel der Hessischen Landesregierung ist es, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu verbessern. Mit dem Modellversuch setzen wir eine Vereinbarung im Koalitionsvertrag um und folgen den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zum Verhältnis von beruflicher und akademischer Bildung.“ In dem Modellversuch haben Absolventinnen und Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss erstmals bereits nach einer dreijährigen anerkannten Berufsausbildung mit mindestens der Abschlussnote 2,5 einen prüfungsfreien Zugang zu allen gestuften Studiengängen an den Hochschulen des Landes. Vorher mussten die Interessenten neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung mindestens drei Jahre Berufstätigkeit, eine erfolgreich absolvierte Hochschulzugangsprüfung und gegebenenfalls eine einschlägige Weiterbildung nachweisen.Etwa 75 Prozent der Teilnehmer haben sich für ein Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften entschieden, rund 25 Prozent für ein Studium an einer Universität oder der Hochschule Geisenheim. Spitzenreiter in diesem Wintersemester ist die Frankfurt University of Applied Sciences mit 33 neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, gefolgt von der Technischen Hochschule Mittelhessen mit 30 und der Hochschule Fulda mit 21. Diese Hochschulen bieten vor allem Fächer im sozialen und pflegerischen Bereich, die für Beruflich Qualifizierte attraktiv sind. Die meisten Studierenden entscheiden sich für einen Studiengang, der mit ihrer Berufsausbildung zu tun hat. Das Studienangebot reicht dabei von Betriebswirtschaft über Bildung und Förderung in der Kindheit, Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau und Informatik, Sozialer Arbeit und Pflegemanagement bis hin zu Weinbau und Önologie, Internationaler Weinwirtschaft und Landschaftsarchitektur. Durchschnittlich haben die Studierenden zwischen Abschluss der Ausbildung und Beginn des Studiums 1,5 Jahre Berufserfahrung gesammelt. Die Justus-Liebig-Universität Gießen begleitet den Modellversuch wissenschaftlich. In einem ersten Zwischenbericht kommt sie zu einer positiven Einschätzung: Die Studierenden sind mit der Studienvereinbarung überwiegend zufrieden und sind motiviert beim Modellversuch dabei. Die Evaluation soll bis Sommersemester 2021 abgeschlossen sein. Unterstützt wird der Modellversuch von einer großen Allianz wirtschaftspolitischer Akteure wie der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), den Industrie und Handelskammern (IHK), den Handwerkskammern und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).„Die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft, den Hochschulen und dem Land Hessen sowie das Interesse der Studierenden machen den Modellversuch so erfolgreich. Wir haben die gemeinsame Überzeugung, dass jungen Menschen, die sich für eine duale Ausbildung entscheiden, auch der spätere Weg zu einem Studium eröffnet sein soll. Ich wünsche den jetzigen Studierenden viel Erfolg und bin überzeugt, dass die Teilnehmerzahlen weiter steigen werden“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.

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