Korbach(nh).Das Ziel steht fest, aber der Weg ist noch nicht klar: Die Berufsrückkehr stellt Frauen vor viele Fragen, schürt Ängste und Zweifel. Reicht die bisherige Qualifikation? Reizt der alte oder doch ein neuer Beruf? Klappt eine Tätigkeit in Vollzeit oder erstmal in Teilzeit? Jahre der Familienarbeit machen oft unsicher, wie der Wert für den heimischen Arbeitsmarkt richtig einzuschätzen ist und mit welchen Stärken in einer Bewerbung gepunktet werden kann. Als sehr erfolgreich hat sich hier die „Berufspraktische Weiterbildung für Frauen“ in den Landkreisen Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg erwiesen. Das Angebot der Agentur für Arbeit Korbach in Kooperation mit örtlichen Trägern gibt Orientierung und Qualifikation. Ein Praktikum ermöglicht parallel oft die direkte Integration in den Arbeitsmarkt. „Die Maßnahme richtet sich an Frauen aus allen Berufsgruppen, die sich bereits in einem Vermittlungsprozess der Arbeitsagentur befinden“, betont Elke Klugescheid, Leiterin der Arbeitsvermittlung in Schwalm-Eder. Die Finanzierung laufe über einen Bildungsgutschein, Kosten für Fahrten und Kinderbetreuung könnten ebenfalls erstattet werden. „Die Berufspraktische Weiterbildung läuft dann über 13 Wochen bei einem örtlichen Träger und umfasst sieben Wochen theoretischen Unterricht sowie ein sechswöchiges Praktikum“, ergänzt Bärbel Kesper, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Den Praktikumsplatz suchten sich die Teilnehmerinnen oft selbst, würden dabei aber auch unterstützt. Bestenfalls münde das Praktikum dann unmittelbar in eine Beschäftigung. So wie erst jetzt geschehen bei einer Weiterbildung beim Starthilfe Ausbildungsverbund in Homberg. Fünf von zehn Teilnehmerinnen haben im direkten Anschluss eine vielversprechende Perspektive, nämlich Arbeitsaufnahmen im Einzelhandel, im ambulanten Pflegedienst und als Rechtsanwaltsgehilfin sowie in einem Fall eine weiterführende Qualifikation. Eine sehr gute Bilanz, finden Elke Klugescheid und Bärbel Kesper und empfehlen in beiden Landkreisen dieses Angebot den Frauen, die einen beruflichen Wiedereinstieg planen. Voll zufrieden ist auch Gabriele Steinbach vom Ausbildungsverbund Starthilfe und bilanziert: „Das Erfolgsrezept ist, dass sich die Frauen in Ruhe ausprobieren und dann überlegen können, was will ich eigentlich machen. Oft neigen sie zu Anfang dazu, sich zu unterschätzen und tief zu stapeln. Später kommen dann die Stärken zum Vorschein, die eben auch im Berufsleben wichtig sind.“
Weitere allgemeine Informationen zum Wiedereinstieg in den Beruf gibt Bärbel Kesper, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, unter Telefon 05631 957-454 oder E-Mail Korbach.BCA@arbeitsagentur.de