Integrationsprojekt der Firma Neuschäfer Elektronik: Berufseinstieg für Flüchtlingsfrauen

Landrat Dr. Reinhard Kubat (links), Wilfried Neuschäfer (hintere Reihe, Mitte), der Frankenberger Bürgermeister Rüdiger Heß (hintere Reihe, rechts) und Filomena Rios (vordere Reihe, 2.v.r.) stellen die ersten drei Flüchtlingsfrauen vor, die bei der Firma Neuschäfer eine Festanstellung gefunden haben. Foto: Neuschäfer Elektronik GmbH/nh

 

 Frankenberg(nh). Die Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt ist und bleibt eine wichtige Herausforderung. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg spricht sich daher für Projekte aus, die die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt unterstützen. Das Projekt „Frauen fördern Flüchtlingsfrauen“ der Frankenberger Firma Neuschäfer Elektronik ist eines davon. Ziel des Projekts ist es, insbesondere Frauen nachhaltig in den Arbeitsmarkt im Landkreis zu integrieren. So bietet das Unternehmen erstmals die Möglichkeit, Schule und Job zu vereinen: Migranten-Frauen können an verschiedenen Tagen in der Woche zur Arbeit kommen und dürfen parallel dazu ihren Schulbesuch einplanen. Auf diese Weise sollen die Frauen sich besser integrieren können und sich gleichzeitig eine nachhaltige Jobperspektive verschaffen. „Das ist eine sehr gute Möglichkeit, die Sprache zu erlernen und die Mentalität kennenzulernen“, erklärt Filomena Rios von der Firma Neuschäfer Elektronik das Programm. Nicht zuletzt durch die Vermittlung von Landrat Dr. Kubat kam der erste Kontakt zwischen dem Unternehmen und der zuständigen Frankenberger Flüchtlingsbetreuerin zustande. In enger Zusammenarbeit mit der Sachbearbeiterin, die für die regionale Betreuung von Flüchtlingen im Stadtgebiet Frankenberg zuständig ist, fanden zunächst erste Vorgespräche und Planungen zum Projekt statt. Anschließend lud das Unternehmen Flüchtlingsfrauen zu einem Besuch in das Unternehmen ein. Bei einem Rundgang durch die Firma konnten sich diese einen Eindruck über das Unternehmen und die Arbeitsbedingungen verschaffen. Daraufhin folgten bereits Bewerbungen von zwei Frauen, die zunächst ein Praktikum im Unternehmen absolvierten und im Anschluss daran parallel zu ihren Sprachkursen einen Arbeitsvertrag zur Festanstellung erhielten. Inzwischen wurde bereits der dritte Arbeitsvertrag mit einer weiteren Migrantin geschlossen. Landrat Dr. Reinhard Kubat(SPD) und der Frankenberger Bürgermeister Rüdiger Heß(parteilos) freuten sich, diese an ihrem neuen Arbeitsplatz besuchen zu können und sich über das Projekt zu informieren. „Der Landkreis Waldeck-Frankenberg schätzt Initiativen und Projekte, die sich mit der Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt beschäftigen, in hohem Maße“, betont Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Ein wichtiger Baustein sind aber auch die Sprachkenntnisse und eine entsprechende Ausbildung, ohne die geflüchtete Menschen hier langfristig nicht Fuß fassen können.“ Projekte wie das von der Firma Neuschäfer Elektronik bieten eine optimale Kombination und würden demnach langfristig nicht nur zu beruflichen Integration der Menschen in Waldeck-Frankenberg beitragen. Auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg kümmert sich in der eigens dafür aufgebauten Fachstelle Migration und Integration um diese Themen: So arbeitet die Fachstelle momentan an einem Konzept, bei dem landkreisweit und je nach Region Arbeitgeber für Flüchtlinge als Arbeitnehmer sensibilisiert werden. Zudem soll ergänzend verstärkt Aufklärung im Bereich des Aufenthaltsrechts betrieben werden. Geplant sind darüber hinaus weitere Projekte, bei dem interessierte Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammengebracht werden können. Zudem wird der Landkreis im Sommer dieses Jahres über das Hessische Ministerium für Soziales und Integration eine Stelle besetzen, die sich im Schwerpunkt mit der Arbeitsmarktintegration von Migranten befassen wird,  einen so genannten WIR-Fallmanager. Geplant ist dabei ebenso ein Projekt zur Förderung der Integration neuzugewanderter Frauen in den Arbeitsmarkt, dass der Kreis gemeinsam mit der DELTA GmbH im Herbst dieses Jahres angehen wird: Ziele sind unter anderem die Förderung der Mehrsprachigkeit, Berufsorientierung und –beratung, Bewusstmachung der individuellen, arbeitsmarktrelevanten Schlüsselkompetenzen sowie die Stärkung des Selbstwertgefühls zugewanderter Mütter und ihrer Kinder. Zudem gibt es im Landkreis viele weitere verschiedene Maßnahmen und Projekte, um zu integrieren.

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