Bereits 42 Menschen mit Handicaps in Arbeit

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 Projekt Lebens(t)raum zeigt Wirkung

Waldeck-Frankenberg(nh). Im Sommer des vergangenen Jahres startete das Projekt Lebens(t)raum, eine Initiative zur intensivierten Eingliederung von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt. Nach etwas über einem Jahr ziehen die Verantwortlichen eine sehr positive Bilanz. „Nach derzeitigem Stand haben 42 Menschen in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder einen neuen Arbeitsplatz erhalten“, freut sich Gesamtprojektleiterin, Astrid von Berlepsch-Hermes über das Erreichte. Rund 160 Menschen mit Behinderung konnten bislang aktiviert und bei ihrer Arbeitssuche unterstützt werden. Dabei handelte es sich sowohl um gut qualifizierte kurzfristige Arbeitslose, die von der Agentur für Arbeit betreut werden, als auch um Ungelernte mit teilweise längerer Arbeitslosigkeit, betreut durch die beiden Jobcenter. Ein Drittel der Teilnehmenden waren weiblich, mehr als 40 Prozent über 50 Jahre. Die Teilnahme am Projekt ist vollkommen freiwillig. „Wir kommen nach Hause bzw. zumindest in den Wohnort und vereinbaren sehr individuell die mögliche Zusammenarbeit und den Unterstützungsbedarf“, betont Katharina Voit, Projektleiterin der GSM Training & Integration GmbH. GSM ist Partner im Projekt und verantwortlich für das Coaching der Teilnehmenden.

Weitere wichtige Akteure sind die beiden Kreishandwerkerschaften. In Waldeck-Frankenberg lernt Heinrich Wedel die Arbeitsuchenden kennen und versucht den passenden Betrieb zu finden, dabei die Stärken der Schwerbehinderten zu nutzen aber auch Hemmnisse aus dem Weg zu räumen, die mit Mobilität, Qualifikation oder gesundheitlichen Einschränkungen zusammenhängen können. „Die Coaches von GSM betreuen intensiv die Projektteilnehmer, ich berate die Betriebe passgenau. Bei Bedarf stellen wir den Kontakt zum Integrationsamt oder dem Integrationsfachdienst her und informieren über Förderprogramme“, beschreibt Heinrich Wedel seine Arbeit. „Mich hat eine Schilderung sehr beeindruckt“, berichtet Gerhard Brühl, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Ein Teilnehmer, der in der Vergangenheit viele Rückschläge hinnehmen musste und mit Depressionen kämpfte, konnte neuen Mut fassen und es eröffneten sich neue Perspektiven. Nach intensiver Zusammenarbeit erfüllt er sich nun seinen Traum und beginnt eine Ausbildung im sozialen Bereich. Insgesamt eine sehr erfreuliche Bilanz, doch natürlich gibt es auch Optimierungsbedarf. Deutlich verbessert werden kann und muss auch noch die Öffentlichkeitsarbeit. Ausbaufähig ist der Aufbau der Netzwerke im jeweiligen Wohnort der Teilnehmer. Diese sollen Türen öffnen und so neue Arbeitsmarktchancen eröffnen. Als nächstes ist geplant, die Kommunen Vöhl, Willingen, Edertal, Diemelsee, Lichtenfels und Waldeck anzusprechen.

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