Nordhessischen Verkehrsverbundmacht sich für Nahverkehr auf dem Lande stark

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 Kassel(nh). Im Rahmen einer Fachtagung des Nordhessischen Verkehrsverbundes in der letzten Woche in Kassel mit dem Titel „Ländlicher Raum auf dem Abstellgleis“, hat NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch die Gründung eines hessenweit agierenden Fachzentrums zur Mobilität in ländlichen Gebieten angekündigt. Mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung sollen dazu in den nächsten Monaten die organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um noch in diesem Jahr mit der inhaltlichen Arbeit beginnen zu können. „Der NVV will hessenweit die Federführung übernehmen, wenn es um neue Konzepte für den Nahverkehr in ländlichen Räumen geht“, erklärte NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch am Rande der Tagung, auf der Vertreter ländlicher Räume aus ganz Hessen über die Zukunft des Nahverkehrs auf dem Lande diskutierten. „Gut, dass sich auf unserer Tagung ein gemeinsames Grundverständnis aller ländlichen Regionen Hessens gezeigt hat“, freut sich Rausch. „Wir stehen angesichts des demographischen Wandels vor großen Herausforderungen, da wollen wir die Kräfte bündeln, Erfahrungen austauschen, neue Wege denken und dann auch gehen“, so Rausch weiter. Mit dem für Wirtschaft und Verkehr zuständigen Ministerium soll nun die Einrichtung eines Fachzentrums für Mobilität in ländlichen Räumen Hessens näher erörtert werden. Erste positive Signale dazu gibt es bereits aus Wiesbaden. Eine Zusammenarbeit mit der Wissenschaft ist dabei für NVV-Geschäftsführer Rausch ein Muss: „Gerade mit der Uni Kassel arbeiten wir schon länger in dem Projekt Mobilfalt sehr gut zusammen und auch zur Fachgruppe Neue Mobilität der Frankfurt University of Applied Sciences haben wir Kontakte.“ Ziel des Fachzentrums wird es sein, die sich unter dem Begriff „flexible Bedienungsformen“ entwickelnden neuen Angebote mit Anrufsammeltaxen, Rufbussen oder Bürgerbussen zu koordinieren, zu verknüpfen und mit dem klassischen Buslinien- und Schienenverkehr in Einklang zu bringen und weiterzuentwickeln. Hinzu kommen Modelle der privaten Mitnahme im PKW, Carsharing und Fahrradverleihsysteme auch in ländlichen Regionen. Das Fachzentrum bietet die Chance, das vorhandene Knowhow in Hessen zu bündeln, anderen regional und bundesweit zur Verfügung zu stellen, gemeinsam mit der Wissenschaft neue Ansätze voranzutreiben und kompetenter Ansprechpartner zur Entwicklung neuer Projekte in diesem Bereich zu sein. Das zukünftige Fachzentrum wird sich daher vor allem um die Zukunft und Entwicklung des Nahverkehrs in ländlichen Regionen kümmern. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Pilotprojekt Mobilfalt und anderen flexiblen Bedingungsformen wie z.B. umfangreichen Anrufsammeltaxikonzepten sowie ehrenamtlichen Fahrdiensten oder Carsharing-Angeboten beschäftigt sich der NVV dort dann mit neuen Entwicklungen als Schwerpunkt im öffentlichen Nahverkehr.

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Konkret soll sich das neue Zentrum mit der Erarbeitung von Leitlinien für Einrichtung neuer ÖPNV-Angebotsformen beschäftigen, kommunaler Aufgabenträger bei der Einrichtung neuer ÖPNV-Angebotsformen beraten, ein hessen- und bundesweites Netzwerkes der ÖPNV-Aufgabenträger sowie der Betreiber neuer ÖPNV-Angebotsformen zur Förderung des Best-Practice-Austauschs aufbauen und als Ideengeber zur Entwicklung neuer ÖPNV-Angebotsformen wirken.

Hintergrundinformationen zu den Entwicklungen in den ländlichen Regionen in Nordhessen:

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Bei den Prognosen zu den Einwohnerzahlen in den ländlichen Regionen zeichnet sich ab, dass die Anzahl der Einwohner in den nächsten Jahren weiter – zum Teil drastisch – sinken sollen. Dabei tritt der Einwohnerrückgang in einer Region besonders bei den Altersstufen der Schüler und Auszubildenden auf, als einer der Hauptnutzer des ÖPNV-Systems, nicht nur für Fahrten zu den Schulen und Ausbildungsstätten, sondern auch in der Freizeit. Die im gleichen Zuge anwachsende Gruppe der Senioren wird das schwindende Fahrgastaufkommen im ÖPNV unter den Kindern und Jugendlichen nicht vollständig ersetzen, denn im Vergleich zu allen früheren Generationen sind die heutigen und künftigen Senioren zwar wesentlich mobiler, nutzen aber auch eher mehr als früher das eigene Auto. Diese Entwicklung beruht insbesondere auf der Zunahme des Führerscheinbesitzes bei Seniorinnen.

 

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