Fledermauslehrpfad für Kinder: Neues Mitmachprojekt an der Jugendburg Hessenstein

Einweihung Fledermauslehrpfad_Foto_Frank_Seumer

 

Vöhl-Ederbringhausen(nh). An sieben Stationen lädt der neue Fledermauslehrpfad im Wald an der Jugendburg Hessenstein Kinder und Jugendliche dazu ein, sich näher mit den Kobolden der Nacht zu befassen und mehr über ihre Lebenswelt zu erfahren. Der von der Naturschutzjugend Frankenberg konzipierte Pfad bietet neben Infotafeln auch ein Mitmachquiz an, das von den Heranwachsenden selbständig gelöst werden kann. „Wir möchten Schulklassen und Gruppen dazu ermuntern, die faszinierende Welt der Fledermäuse genauer zu erkunden. Die Infotafeln mit dem Fledermausquiz sind eine hervorragende Möglichkeit dazu“, erläuterte die Kreisbeigeordnete Hannelore Behle bei der Einweihung des neuen Infopfades. Der Fledermauslehrpfad soll die Fledermaus-Erlebnisabende der Naturschutzjugend (NAJU) Frankenberg ergänzen, die sich bei den Gastgruppen großer Beliebtheit erfreuen. „Das, was die Kinder Abends bei Vortrag, Spiel und Exkursion mit dem Bat-Detektor lernen und erleben, können sie am nächsten Tag beim Ablaufen des Lehrpfades selbst überprüfen und vertiefen“, so Frank Seumer, Vorsitzender des NABU Frankenberg.

 An der Erstellung des Lehrpfades, der von der Stiftung Hessischer Naturschutz und vom WWF mit insgesamt 10.000 Euro gefördert wurde, waren auch Jugendliche in der Berufsvorbereitung der Kreishandwerkerschaft, junge Flüchtlinge aus Frankenberg und die Bundesfreiwilligen der Jugendburg beteiligt. „Bei den handwerklichen Arbeiten zum Aufstellen des Lehrpfades haben wir natürlich gerne mitgeholfen“, erklärte Kai Bremmer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg. Die Jugendlichen aus der Berufsvorbereitungs-maßnahme der Kreishandwerkerschaft hoben die Löcher für die Pfähle der Infotafel-Ständer aus, die von der Vöhler Schreinerei Mitze aus heimischer, FSC-zertifizierter Eiche angefertigt wurden.

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Der Geschäftsführer der Jugendherberge, Berthold Langenhorst, hob das Besondere des Lehrpfad-Projektes hervor: „Der Fledermauslehrpfad ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Hier wurde nicht einfach eine Agentur beauftragt, sondern viel Ehrenamtsarbeit geleistet.“ Am Anfang stand die Planung des Lehrpfades durch Jugendliche und junge Erwachsene der NAJU Frankenberg. Bei Befragungen von Schülerinnen und Schülern an zwei Frankenberger Schulen brachten sie in Erfahrung, was junge Menschen besonders an den Flattertieren interessiert und was sie über deren Lebenswelt wissen möchten. Aus den Ergebnissen wurde anschließend ein Konzept für den Lehrpfad entwickelt, das die Themen Biologie, Echoortung, Nahrung, Lebensraum und Sagenwelt in den Mittelpunkt stellt. Beim Mitmachquiz stehen demgemäß Fragen wie „Womit fliegen Fledermäuse?“, „Wie finden Fledermäuse ihre Beutetiere im Dunkeln?“ und „Wo leben Fledermäuse im Sommer?“ im Mittelpunkt.

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Wichtig ist für Langenhorst die gute Zusammenarbeit mit dem Forstamt Vöhl, das die Erlaubnis zum Aufstellen der Infotafeln im Wald an der Burg gab. „Zusammen mit Forstamtsmitarbeitern und unserem Revierförster Burkhard Wucherpfennig haben wir die Route des Lehrpfades erarbeitet und die Standorte für die einzelnen Infotafeln ausgesucht“, so Langenhorst. Der etwa einen Kilometer lange Pfad beginnt am Burgparkplatz und führt auf einem Rundweg durch den oberhalb des Hessensteins gelegenen Wald. Der Fledermauslehrpfad soll als Selbstlernmöglichkeit die Fledermaus-Erlebnisabende der NAJU Frankenberg und das Schulklassenprogramm „Abenteuer Fledermaus“ ergänzen. Bei den Fledermaus-Erlebnisabenden zeigen junge Naturschützer Schulklassen und Gruppen die Welt der Flattertiere und gehen mit ihnen auf Fledermaus-Exkursion an der Burg. Fledermäuse gehören zu den Charaktertieren des alten Gemäuers, das ihnen unter den Dachschindeln aus Schiefer ideale Sommerquartiere bietet. Abends kann der Ausflug von Zwergfledermäusen auf dem Burghof live beobachtet werden. Die NAJU Frankenberg ist auf der Jugendburg auch mit einer Raumpatenschaft für einen Tagesraum, die „Fledermaushöhle“, engagiert. Der Raum wird von den Jugendlichen betreut, gestaltet und bei Bedarf renoviert.

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