Frankenberg(rr/nh). Mit dem Bau des neuen Wohnheims des Kreiskrankenhauses wird frühestens im dritten Quartal 2016 begonnen. Doch bereits für die nächste Woche sind die ersten vorbereitenden Arbeiten terminiert. Der Grund: Um das Baufeld in der Forststraße zu schaffen, müssen Bäume gerodet werden. Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt diese Eingriffe allerdings nur zwischen Anfang Oktober und Ende Februar.
Insgesamt beläuft sich die Rodungsfläche auf 2170 Quadratmeter. Das Areal ist vollständig in Besitz des Kreiskrankenhauses. Die Genehmigung zur Rodung liegt seit dieser Woche vor. „Die in der artenschutzrechtlichen Prüfung aufgestellten Forderungen werden selbstverständlich eingehalten“, betont Ralf Schulz, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Frankenberg. „Nachdem ein Fachgutachter am Dienstag eine abschließende Sichtkontrolle im Baumbestand vorgenommen hat, kann die beauftragte Fachfirma aus einem Frankenberger Stadtteil mit den Arbeiten beginnen.“ Bei dem beplanten Areal handelt es sich um Mischwald mit ungefähr 30 Jahre alten Buchen und Eichen sowie einigen Tannen am westlichen Randgebiet, das an das Gelände des Frankenberger Forstamts grenzt. Ausgleichsmaßnahmen wurden bereits definiert. Ab Montag werden die Bäume gefällt, im zweiten Schritt wird das Wurzel- und Buschwerk entfernt. Abgefahren wird das Holz vermutlich erst Ende des Monats. Ob über die Forststraße oder eventuell einen Waldweg, wird aktuell mit dem Forstamt erörtert. „Wir gehen davon aus, dass wir Ende des Monats ein freies Baufeld haben“, skizziert der Geschäftsführer den Zeitplan. „Doch danach wird für einige Monate kein weiterer Baufortschritt zu sehen sein.“ Nach aktuellem Stand würden die eigentliche Bauarbeiten nicht vor Spätherbst beginnen. „Wir benötigen die Zeit noch für die Detailplanung. Dass jetzt schon die ersten Arbeiten anstehen, ist allein in den Vorgaben des Naturschutzgesetzes begründet.“ „Grundsätzlich bleibt die Forststraße und auch der Ring in Höhe des Kreiskrankenhauses für den Anliegerverkehr geöffnet“, erklärt Ralf Schulz. „Nur im Bedarfsfall wird die Straße in Höhe der Kreisklinik kurzzeitig gesperrt, um die Sicherheit und Ordnung zu garantieren.“ Die Zufahrt zur Kreisklinik werde selbstverständlich zu jeder Zeit für Patienten, Angehörige, Mitarbeiter und vor allem den Rettungsdienst gewährleistet sein. „Allein aus Sicherheitsgründen werden vermutlich einige Parkplätze unterhalb des Gebäudekomplexes mit dem Dialyse- und Gesundheitszentrum tageweise gesperrt.“ Das neue Wohnheim soll westlich des bestehenden Gebäudekomplexes gegenüber der Kreisklinik entstehen. Der Bauantrag wurde gestellt. Bezugsfertig soll das Gebäude spätestens 2018 werden. „Erst nach Abschluss dieser Maßnahme richten wir den Fokus auf das alte Wohnheim“, stellt der Geschäftsführer klar. „Von einer Räumung zum 31. März, wie in den vergangenen Wochen immer wieder fälschlicher Weise berichtet, kann somit keine Rede sein.“ In der dritten Projektphase plant schließlich die Vitos Haina gemeinnützige GmbH den Bau einer neuen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.