Neue Hilfe beim Berufsstart: Assistierte Ausbildung will Abbrüchen in der Lehre vorbeugen

Rubrikfoto: U.Weinreich/pixelio.de(nh)

Korbach(nh/od). Fast jede fünfte Ausbildung wird vorzeitig abgebrochen. Lernschwierigkeiten oder soziale Konflikte im privaten wie beruflichen Umfeld der Berufsanfänger sind oftmals der Grund dafür, dass der vielversprechende Auftakt des Arbeitslebens misslingt. Ein Scheitern, das nicht nur den Berufsstarter sondern auch den Ausbildungsbetrieb deutlich zurück wirft.

 Mit einem neuen Angebot will die Agentur für Arbeit Korbach den Ausbildungsabbrüchen rechtzeitig vorbeugen. „Assistierte Ausbildung“ heißt die kostenfreie Unterstützung, die sich ab 1. September an Auszubildende wie Ausbildungsbetriebe richtet. Die Hilfe zielt darauf, Lernprobleme in der Berufsschule oder Schwierigkeiten im Ausbildungsbetrieb unter fachkundiger Begleitung ganz individuell aufzuarbeiten und zu beseitigen. Auch etwaige Ursachen im privaten sozialen Umfeld werden in die Konfliktlösung miteinbezogen werden. „Sozialpädagogisch geschulte Kräfte stehen dafür – je nach Bedarf – vier bis neun Stunden pro Woche zur Verfügung“, betont Otmar Hanickel. Der Leiter der Berufsberatung erläutert, dass diese Leistung hessenweit von örtlichen Bildungsträgern in enger Kooperation mit der jeweiligen Arbeitsagentur erbracht werde. Angesichts aktuell rückläufiger Bewerberzahlen und immer schwierigerer Nachwuchsgewinnung solle damit auch ein Signal gesetzt werden, jedes einzelne Ausbildungsverhältnis erfolgreich enden lassen zu wollen. „Arbeitgeber können jetzt auch genau den Jugendlichen eine Chance auf Ausbildung geben, die sie früher vielleicht abgelehnt hätten“, meint Rainer Kesper, Leiter des Arbeitgeberservice. Schließlich könne die Assistierte Ausbildung bei Bedarf ja greifen. Problematische soziale Verhältnisse oder schlechtere Abschlusszeugnisse müssten kein Hinderungsgrund mehr sein, unterstreicht Kesper und setzt hinzu: „Viele Unternehmer haben auch einfach nicht mehr die große Auswahl, sind wegen der sinkenden Bewerberzahlen quasi gezwungen, bei der Azubi-Auswahl Kompromisse einzugehen. Die Assistierte Ausbildung kann dann die rettende Maßnahme für den Fall sein, dass der Ausbildungsabbruch droht.“ Arbeitgeber wenden sich zwecks weiterer Informationen an Rainer Kesper, Telefon 05631 957-246, E-Mail Rainer.Kesper@arbeitsagentur.de

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