FSC-Zertifizierung des Waldes für Waldeck-Frankenberg zu teuer?

Rubrikbild. Foto:Rike/ pixelio.de(nh)

Waldeck-Frankenberg(nh)Mit Verblüffung hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten im Kreistag Waldeck-Frankenberg Heinrich Heidel die Antwort von Umweltministerin Prisca Hinz zu Äußerungen von Landrat Dr. Reinhard Kubat zur forstlichen Zertifizierung des Domanialwaldes zur Kenntnis genommen.

 Heinrich Heidel, stellvertretende Fraktionsvorsitzende derFDP im KreistagDer FDP-Landtagsabgeordnete und forstpolitische Sprecher Jürgen Lenders hatte Äußerungen von Dr. Kubat am 8. Februar des Jahres beim Waldbesitzerverband zum Anlass genommen, die unterschiedliche Bewertung der Einführung der FSC-Zertifizierung zwischen Land und Kreis zu hinterfragen. Während Ministerin Hinz in ihrer Antwort darlegt, dass sie nach Abwägung wirtschaftlicher, sozialer und umwelttechnischer Aspekte eine FSC-Zertifizierung von Staatswald für sinnvoll und wirtschaftlich tragbar hält, kommt wohl eine Arbeitsgruppe „Überprüfung der Bedingungen und Auswirkung einer FSC-Zertifizierung für den Domanialwald und den Kreiswald Viermünden“ zu einem anderen Ergebnis. Seit dem 8. April 2015 sind laut Landesbetrieb HessenForst weitere neun Forstämter in Hessen FSC zertifiziert. Die Erfahrungen des Forstamtes Dieburg, das seit viereinhalb Jahren nach FSC arbeitet, sind laut Ministerin Hinz auch wirtschaftlich positiv zu bewerten.  „In unserem schönen Waldeck-Frankenberg, besonders im Domanialwald des Kreisteiles Waldeck, geht die Uhr ja oft etwas anders. Scheinbar kann man hier besser rechnen oder halt anders“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Heinrich Heidel. Jedenfalls sind nach den getätigten Aussagen des Landrates Dr. Kubat(SPD) die ökonomischen Konsequenzen für den Domanialwald völlig anders. So gäbe es im Domanialwald zusätzliche Anforderungen bei der Baumartenwahl und der Vorgaben für Referenzflächen. Da das Domanialvermögen als Eigenbetrieb des Landkreises treuhänderisch zu Gunsten der waldeckischen Gemeinden bewirtschaftet wird und umfangreiche denkmalpflegerische Aufgaben des Betriebes der historischen Schlösser und Gebäude anstehen, muss in Waldeck anders bewertet werden. Die Arbeitsgruppe kommt zu der Empfehlung nicht nach FSC zu zertifizieren, vielmehr einen eigenen Weg zu beschreiten, der den regionalen Gegebenheiten Rechnung trägt und damit auch ökonomische Belastungen durch zusätzliche Anforderungen und Restrektionen vermeidet. „Wir Freien Demokraten haben jetzt die Hoffnung, dass diese Erkenntnisse unserer Kreisregierung auch Eingang in die Bewertung der FSC-Zertifizierung durch die Landesregierung findet. Frei nach dem Motto: von Waldeck-Frankenberg lernen, heißt siegen lernen“, so Heinrich Heidel abschließend.

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