Fledermauserlebnisabend mit der Naturschutzjugend Frankenberg im NationalparkZentrum Kellerwald

Die Rotbuchenwälder des Nationalparks Kellerwald-Edersee zeichnen sich durch ihre Naturnähe und einen überdurchschnittlich hohen Altholzanteil mit Urwaldrelikten und Urwaldzeigern aus. Zahlreiche Specht- und Fledermausarten belegen den Strukturreichtum dieser alten Wälder. Alte Spechthöhlen dienen Fledermäusen als „Nachmieter“ sogar als Quartier. Foto:Frank Seumer, Naturschutzjugend Frankenberg/nh

Vöhl-Herzhausen(nh/od). . Am Freitag, den 10. Juli, laden das Team des NationalparkZentrums Kellerwald und die Naturschutzjugend (NAJU) Frankenberg gemeinsam zu einem spannenden Erlebnisabend rund um die Kobolde der Nacht ein. Treffpunkt ist um 20 Uhr 30 der SeminarRaum des NationalparkZentrums, Weg zur Wildnis 1 in Vöhl-Herzhausen. Es ist keine Anmeldung erforderlich, die Teilnahme kostenfrei. Die Veranstaltung ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

 Frank Seumer, 1. Vorsitzender der NAJU Frankenberg, und Ömer Balkaya, stellv. Vorsitzender, leiten den Fledermauserlebnisabend, der neben einer einführenden Diashow auch Mitmachaktionen sowie eine Exkursion in die Jagdreviere der Fledermäuse am nahgelegenen Teichmannsee beinhaltet. Der ca. 60 minütige Bildvortrag stellt die Fledermausarten im Landkreis Waldeck-Frankenberg vor. Welche Arten gibt es und wie sehen die Lebensräume aus? Fressen Fledermäuse auch Beeren oder ernähren sie sich ausschließlich von Insekten? Wie funktioniert die Orientierung mithilfe von Ultraschallwellen? Spannende Fragen, die die beiden Experten gerne auflösen werden. Außerdem werden sie den Bereich der Mythologie streifen und erklären, warum die harmlosen und friedfertigen Säugetiere im Mittelalter als Dämonen verteufelt wurden. Bei den darauffolgenden Mitmachaktionen können sich die großen und kleinen Teilnehmer gleichermaßen in die faszinierenden Flugakrobaten versetzen und in die Welt der Fledermäuse eintauchen. Anhand von sieben Fledermauspräparaten können sie die verschiedenen Arten aus nächster Nähe betrachten und lernen, sie aufgrund von Erkennungsmerkmalen voneinander zu unterscheiden. 

Anschließend geht es gemeinsam zum nahgelegenen Teichmannsee, um dort mit Schweinwerfern, Ultraschalldetektoren und etwas Glück Wasserfledermäuse zu beobachten.
Der Weg zu den Jagdrevieren der Wasserfledermäuse ist auch für Rollstuhlfahrer frei zugänglich. Ein Mindestalter für die Veranstaltung ist nicht erforderlich. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Exkursion bis 23 Uhr dauern kann.

Die nächsten Fledermauserlebnisabende finden statt am:

Mittwoch, 12.08.2015 19 Uhr 30 bis 21 Uhr 30

Mittwoch, 26.08.2015 19 Uhr 30 bis 21 Uhr 30

Freitag, 11.09.2015 19 Uhr bis 21 Uhr

Fledermäuse: Geheimnisvolle Jäger der Dunkelheit

Achtzehn Fledermausarten nutzen den Nationalpark Kellerwald-Edersee als Lebensraum. Fünf von ihnen, Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus, Rauhautfledermaus, Teichfledermaus und Großes Mausohr, zählen zu den europäischen Endemiten. Der Nachweis einer Wochenstube der Großen Bartfledermaus war der erste für Hessen. Im Sommer bewohnen die Fledermäuse des Waldes Baumhöhlen, Baum- und Felsspalten. Nachts jagen sie mit einem speziellen Echo-Ortungssystem, dem selbst ein Spinnfaden nicht entgeht, nach Insekten. Pfeilschnell oder schmetterlingshaft, ihr nächtlicher Flug ist so unterschiedlich wie ihre Lebensweise. In manchen Nächten nehmen sie einen Großteil ihres Körpergewichtes an Nahrung auf. Ab Herbst werden Insekten im Buchenwald knapp. Damit Fledermäuse die kalte Jahreszeit überstehen, halten sie einen Winterschlaf in Höhlen oder alten Bergwerks-Stollen. Ihr Körper läuft dann auf „Sparflamme“ mit niedriger Temperatur, langsamem Puls und geringer Atmungszahl. Das bedeutendste Winterquartier für Fledermäuse im Nationalpark liegt in einem alten Bergwerksstollen am Fuße des Bleibergs.

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