„Gemeinsam leben – Zukunft gestalten“

Mitglieder des SPD Unterbezirk Waldeck-Frankenberg bei dem  Vortrag "Gemeinsam leben - Zukunft gestalten" in Sachsenberg. Foto:nh

SPD Unterbezirk Waldeck-Frankenberg: Ein aktives Gemeinschaftsleben durch eine partizipatorische* Infrastruktur

Sachsenberg(nh). Welche Einrichtungen liegen den Bürgerinnen und Bürgern eines Dorfes besonders am Herzen und steigern die Lebensqualität – das Dorfgemeinschaftshaus, die Bibliothek? Diesen Fragen geht die Soziologie Stefanie Koch der Universität Kassel im Rahmen ihrer Doktorarbeit „Gemeinsam leben – Zukunft gestalten“ nach. Auf Einladung des SPD-Unterbezirks Waldeck-Frankenberg stellte Koch ihr Forschungsprojekt, dass die Gemeinden Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und Lichtenfels untersucht, in Sachsenberg vor. Gemeinsam mit rund dreißig Interessierten diskutierten Koch und die Parteimitglieder, darunter auch die Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer über Zukunftsängste und –perspektiven ländlicher Regionen.

 In den acht Lichtenfelser Ortsteilen gibt es jeweils mindestens eine Gemeinschaftseinrichtung, keine Selbstverständlichkeit in der heutigen finanziell angespannten Situation vieler Kommunen. Gemeinschaftseinrichtungen leisteten jedoch für ein aktives Dorfleben und eine Steigerung der Lebensqualität einen wichtigen Beitrag, so Koch. Welche Infrastruktur dabei aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner besonders wünschenswert ist, will die Soziologin im Rahmen ihres Forschungsprojekts herausfinden. Dafür untersucht sie seit Mai 2014 die aktuelle Situation der beiden Gemeinden, führt Experteninterviews und befragt nun in der dritten der sechs Projektphasen alle Bürgerinnen und Bürger ab dem 15. Lebensjahr. Ziel soll es sein, den ideellen Wert der infrastrukturellen Einrichtungen näher zu definieren. Dass dieser zweifelsohne für viele Lichtenfelser existiert, wurde im Gespräch deutlich.  Die Sozialdemokraten beschäftigte aber auch die Sorge nach der Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen und Angebote, deren Auslastung in den meisten Ortsteilen steigerungsfähig ist. Unterbezirksvorsitzender Dr. Christoph Weltecke betonte: „ Wenn wir unsere Dörfer und Gemeinden als Lebensraum für Jung und Alt attraktiv halten wollen, müssen wir uns für ein aktives Gemeinschaftsleben einsetzen. Dazu gehört auch eine partizipative Infrastruktur von öffentlichen Einrichtungen.“. Ansätze für eine gelungene Zukunftsgestaltung böte dabei das Forschungsprojekt von Koch. Die Sozialdemokraten freuten sich über die rege Diskussion und seien gespannt auf die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse Ende 2016.

*Anmerkung der Redaktion:
partizipatorisch: von Partizipation „Teilhaben“, „Teilnehmen“ bezeichnet eine Strömung, die politische Mitwirkung möglichst vieler in möglichst vielen Bereichen fordert, sowie deren praktische Umsetzung

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