Naturschützer aus Franken informierten sich über den Nationalpark Kellerwald-Edersee

Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf(Grünen) begrüße eine rund 80köpfige Besuchergruppe aus der fränkischen Steigerwaldregion im Nationalparkzentrum Vöhl-Herzhausen Foto:nh

Herzhausen(nh/od). 10 Jahre alt ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee in diesem Jahr geworden und die Zahl der Besucher, die dieses Schutzgebiet kennenlernen und erleben wollen wächst weiter. Insbesondere die Aufnahme in das UNESCO-Weltnaturerbe hat noch einmal einen deutlichen Anschub gebracht. Aber es ist nicht nur die Freude am Erleben der unberührten und sich weitgehend selbst überlassenen Natur, die die Menschen in die Kellerwaldregion zieht. Auch die Strategien für die Etablierung und die Vermarktung des Nationalparks stoßen auf großes Interesse.

 Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf(Grünen) konnte jetzt eine rund 80köpfige Besuchergruppe aus der fränkischen Steigerwaldregion im Nationalparkzentrum Vöhl-Herzhausen begrüßen. Auch dort, vor allem in den drei Landkreisen Bamberg, Haßberge und Schweinfurt, gibt es seit Jahren Bestrebungen, einen Nationalpark auszuweisen. Die Besucher, zumeist Mitglieder des BUND Bayern und des Vereins „Freundeskreis Nationalpark Steigerwald“, wollten von Deutschendorf sowie von weiteren Fachleuten wissen, welche Erfahrungen man mit dem Nationalpark gemacht und welche Vorteile dieser für die Region gebracht hat.

„Auch an den Strategien, die letztlich zur Ausweisung des Nationalparks Kellerwald-Edersee geführt haben, bestand starkes Interesse“, berichtete der Erste Kreisbeigeordnete. „Wie bei uns, so gibt es auch in der Steigerwaldregion Bedenkenträger, die von einem Nationalpark negative wirtschaftliche Auswirkungen und insgesamt einen Rückschritt erwarten“. Beim Nationalparks Kellerwald interessierten sich die Besucher deshalb auch besonders dafür, wie es gelungen ist, aus den meisten Gegnern des Projektes überzeugte Befürworter zu machen. Deutschendorf erläuterte in seinen Ausführungen die positiven Effekte, die der Nationalpark in der Region ausgelöst hat. „Es profitieren viele in der gesamten Region vom Nationalpark: die Kommunen, der Naturpark, der Tourismus, die Landwirtschaft und viele klein- und mittelständische Betriebe der Gastronomie, des Übernachtungsgewerbes, des Handwerks und des Einzelhandels“, so der Erste Kreisbeigeordnete.
Auch auf die Zusammenhänge zwischen der Ausweisung von Naturpark und Nationalpark sowie der Entstehung des Naturschutzgroßprojektes in Frankenau ging Deutschendorf ein. Das Naturschutzgroßprojekt habe dazu geführt, das 6 Millionen Euro in die Region geflossen seien, die nachhaltige Investitionen generiert haben. Positive Erfahrungen aus kommunaler und tourismusfachlicher Sicht konnten der Frankenauer Bürgermeister Björn Brede(SPD) sowie ETI-Geschäftsführer Klaus Günter beisteuern. Auch Dr. Gitta Langer und Prof. Dr. Ewald Langer vom Förderverein Nationalpark sowie Andreas Schöneweiß, der als Nationalparkpartnerbetrieb Ferienhäuser und –wohnungen in Harbshausen anbietet, schilderten Vorteile des Nationalparks aus ihrem persönlichen Blickwinkel.
„Bekannte Politiker sind nicht durch die Eröffnung von Autobahnen in die Geschichtsbücher eingegangen, sondern durch die Eröffnung von Nationalparken“, resümierte Hubert Weiger, Landes- und Bundsvorsitzender des BN. „Wir fahren gerne in den Kellerwald, aber es wäre schön, wenn wir Bayern und Franken einen eigenen Laubwaldnationalpark besichtigen können.“ Die Steigerwäldler bekamen aus dem Kellerwald mit auf den Weg: „Viel Erfolg bei Eurem Nationalpark!“

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