Kreisklinik Frankenberg schließt Geschäftsjahr 2013 voraussichtlich mit einem Minus von rund drei Millionen Euro ab

Kreiskrankenhaus Frankenberg

Frankenberg/Korbach(nh). Nach einer vorläufigen Rechnung wird das Kreiskrankenhaus Frankenberg das vergangene Geschäftsjahr 2013 mit einem Defizit von rund drei Millionen Euro abschließen. Das teilen der Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Reinhard Kubat und der Geschäftsführer der Klinik Ralf Schulz nach der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrates mit. Gleichzeitig wurden die Eckwerte und Rahmenbedingungen des Wirtschaftsplans für das laufende Jahr 2014 vorgestellt. Nachdem am Anfang dieses Jahres die vorläufige Rechnung zunächst auf ein Minus von rund 1,5 Millionen Euro hingewiesen hatte, zeigen die aktuellen Zahlen knapp eine Verdopplung des Verlustes. Gründe dafür sind laut Kubat und Schulz zu geringe Erlössteigerungen im Geschäftsjahr 2013 und gestiegene Kosten für Personal- und Sachaufwendungen.

 „Die aktuellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache“, so Dr. Reinhard Kubat. „Unser Kreiskrankenhaus befindet sich momentan in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage.“ Die im Rahmen der Aufsichtsratssitzung vorgestellten Eckwerte und Prämissen der Wirtschaftsplanung für das laufende Geschäftsjahr 2014 gäben jedoch Grund zu der Annahme, dass eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in 2014 eintreten wird. Dennoch wird auch in 2014 mit einem negativen Ergebnis in fast gleicher Höhe wie in 2013 zu rechnen sein. „Die in den vergangenen Monaten eingeleiteten Maßnahmen werden zu einer Ergebnisverbesserung in 2014 führen. Allerdings greifen einige davon erst später“, so der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Ralf Schulz. Weitere Maßnahmen zur Kostenreduzierung sind geplant und sollen engmaschig geprüft und umgesetzt werden. Dies gilt auch für die Folgejahre.

So kann die Klinik in diesem Jahr beispielsweise durch die Senkung von Personalkosten und die Optimierung der Auslastung der medizinischen Stationen Kosten optimieren. „Die Personalkosten werden reduziert, indem ohnehin befristete Verträge nicht verlängert werden“, erklärt Ralf Schulz. Darüber hinaus setzt die Klinikleitung auf ein neues Konzept für die Stationen, um die Kosten zu verringern. „Wir werden die Belegung unserer einzelnen Abteilungen im Haus optimieren und dadurch Kapazitäten besser ausnutzen“, so der Klinikchef weiter. Durch diese bedarfsgerechte Organisation könnten Betriebskosten in erheblichem Maße gesenkt werden. „Wir werden jedoch auch Verhandlungen zu einem Sanierungstarifvertrag mit den Gewerkschaften führen müssen.“
Gleichzeitig wird das medizinische Angebot in 2015 und in den Folgejahren erweitert werden. Hierzu steht die Klinikleitung bereits in Verhandlungen mit den Krankenkassen und dem Stadtkrankenhaus Korbach bezüglich der gemeinsam zu betreibenden geriatrischen Station. „Die bisherigen Gesprächsergebnisse sind positiv, sodass dieser Weg in den nächsten Monaten weiter beschritten werden wird“, sagt Schulz.
„Wir sind uns der angespannten Situation sehr bewusst. Die Planungen und bereits eingeleiteten Maßnahmen geben jedoch Anlass, durchaus positiv in die Zukunft zu schauen“, sagt Dr. Reinhard Kubat. Darauf liege momentan auch der Fokus. „Zurückzuschauen wird uns nicht voranbringen. Wir müssen unsere Energie nutzen, um uns voll und ganz darauf zu konzentrieren, unsere Klinik auf solide Beine zu stellen.“

Dass dies der einzig gangbare Weg ist, daran lässt der Landrat keinen Zweifel. „Ich stehe voll und ganz hinter unserem Kreiskrankenhaus und das hat auch der Kreistag mehrfach betont. Die Krankenhauslandschaft in ganz Deutschland hat sich gewandelt; immer mehr Häuser haben Probleme, sich zu finanzieren“, so Dr. Kubat. „Nichtsdestotrotz haben wir aber einen Sicherstellungsauftrag für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung in Waldeck-Frankenberg.“ Diesen gelte es, zu erfüllen – um das breite Angebot der medizinischen Versorgung im Landkreis langfristig zu gewährleisten.

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