Neue Wege in der Krebstherapie dank Nanotechnologie

Workshops der Aktionslinie Hessen-Nanotech zur Nanomedizin am 22. Mai in Darmstadt und am 25. Juni in Frankfurt

Wiesbaden/Darmstadt(nh). Wenn ein Tumor trotz Chemotherapie weiter wächst, kann das einen einfachen Grund haben: Der Wirkstoff hat sein Ziel nicht erreicht. Schleimhäute und Barrieren wie die Blut-Hirn-Schranke schützen unseren Körper vor fremden Eindringlingen – und verwehren oft auch lebensnotwendigen Arzneien den Weg zum Krankheitsherd. Nanokapseln können das Problem lösen, wie Studien von Dr. Joachim Storsberg vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung in Potsdam zeigen: Verkapselte Krebsmedikamente wirkten in Labortests fünfmal effektiver und griffen zudem keine gesunden Zellen an. So lassen sich Heilungserfolge steigern und Nebenwirkungen verringern. Nanotech macht zudem ungewöhnliche Darreichungen möglich. Professor Dr. Claus-Michael Lehr vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland etwa beschäftigt sich unter anderem mit der Aufnahme von Impfstoffen durch Haarfollikel.

 

In der regenerativen Medizin spielt die Nanotechnologie ebenfalls eine immer größere Rolle. Nanostrukturierte Trägermaterialien beispielsweise erleichtern die Züchtung von Haut und anderen Geweben aus patienteneigenen Zellen.

„An Ideen mangelt es der Nanomedizin nicht“, sagt Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der Hessen Trade & Invest GmbH, die im Auftrag des hessischen Wirtschaftsministeriums als Projektträger der Aktionslinie fungiert und im Mai und Juni weitere Workshops der Reihe „Neue Potenziale für die Nanotechnologie in der Medizin“ veranstaltet: „Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr möchten wir die Kontakte zwischen Wissenschaft und Industrie weiter vertiefen, um Forschungsergebnisse schneller in die Praxis zu überführen.“

Neben Claus-Michael Lehr, Joachim Storsberg und anderen Wissenschaftlern werden Unternehmensvertreter ihre innovativen Konzepte präsentieren. „Die Fachvorträge geben anhand von konkreten Beispielen einen umfassenden Überblick über die Chancen der Nanomedizin und berücksichtigen dabei auch eventuelle Risiken sowie Hürden auf dem Weg in die Anwendung“, betont Rainer Waldschmidt weiter.

Die nächste Veranstaltung am 22. Mai in der IHK Darmstadt widmet sich der Nanotechnologie in der Therapie. Am 25. Juni findet dann der Abschlussworkshop der Reihe unter dem Titel „Regenerative Medizin“ bei der DECHEMA in Frankfurt statt.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen auf www.hessen-nanotech.de/nanomedizin.

Über die Hessen Trade & Invest GmbH
Die Aktionslinie Hessen-Nanotech ist die zentrale Plattform des Hessischen Wirtschaftsministeriums für Nano- und Materialtechnologie-Unternehmen. Die Aktionslinie fördert die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft von hessischen Herstellern und Dienstleistern der Nano- und Materialtechnologie und fungiert als Schnittstelle zu den Anwenderbranchen.

Projektträger ist die Hessen Trade & Invest GmbH, die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Landes Hessen. Ihre zentrale Aufgabe ist die nachhaltige Sicherung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Technologiestandortes Hessen im innovativen, internationalen Wettbewerb. HTAI ist zentraler Ansprechpartner für Unternehmen aus Hessen und solche, die nach Hessen kommen, sowie für wissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Institutionen. Durch die interdisziplinäre Aufstellung und breite Vernetzung in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in Hessen, Deutschland, Europa und der Welt bringt HTAI Akteure zusammen, identifiziert Trends und setzt neue Förderaktivitäten für hessische Unternehmen um.

www.hessen-nanotech.de 
www.htai.de 

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