Berlin(nh). Zum Runden Tisch Textil und dem angekündigten Textilsiegel als Konsequenz der Brandkatastrophe in Bangladesch erklären Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik, und Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik: Die Siegel-Initiative des Ministers ist bisher nicht mehr als ein PR-Manöver und von einem ernsthaften Lösungsansatz noch weit entfernt. Statt Verbesserungen in der globalen Lieferkette verbindlich einzufordern, setzt der Minister auf ein weiteres freiwilliges Textilsiegel. Doch ein Siegel kann die Einführung gesetzlicher Maßnahmen nicht ersetzen.
Die Tragödien in der Textilindustrie Bangladeschs machen überdeutlich, dass Unternehmen endlich nachweisbar Verantwortung für ihre Lieferketten übernehmen müssen. Für die Menschen in den Produktionsländern müssen endlich menschenwürdige Arbeitsverhältnisse geschaffen werden. Hersteller müssen durch gesetzliche Standards zu besseren Produktionsbedingungen verpflichtet werden. Wir brauchen verbindliche und überprüfbare Standards, auf die sich die Menschen in den Produktionsländern und an der hiesigen Ladentheke verlassen können.