Berlin/Waldeck-Frankenberg(pm). Handel und Gewerbe können langsam wieder Fahrt aufnehmen, doch die Regelungen für eine Lockerung können in Ballungsräumen und im ländlichen Raum nicht über einen Kamm geschoren werden, betont der Bundestagsabgeordnete Dr. Edgar Franke(SPD). „Es ist richtig, dass Bund und Länder beschlossen haben, zumindest weitere Geschäfte und auch die Schulen in den kommenden Wochen vorsichtig und schrittweise wieder zu öffnen. Wir müssen jetzt aber auch darüber hinaus, eine Regionalisierung der Lockerungsmaßnahmen zulassen“, fordert der Gesundheitsexperte Franke.
Gerade in den kleineren Städten und Mittelzentren ist die 800m2-Beschränkung nicht zu vermitteln, denn das Argument, dass die Innenstädte durch den Publikumsverkehr dann zu voll seien, treffe sicherlich auf Kleinstädte nicht zu. Lediglich in Oberzentren könnten die Öffnung größerer Kaufhäuser in der Tat größere Kundenströme im Innenstadtbereich auslösen, nicht aber im ländlichen Bereich. „Es geht doch letztlich um die Kultur der Innenstädte. Gastronomie und Handel machen es im Wesentlichen noch aus. Doch in der Gastronomie drohen massenweise Schließungen. Und immer mehr Menschen kommen zum Einkaufen gar nicht mehr in die Ortskerne, sondern kaufen im Internet“, so Franke weiter. Auch an der Stadt Frankenberg gehe dieser Trend nicht vorbei.
Gastronomie braucht eine Perspektive
„Wir brauchen Lockerungen für alle Geschäfte im ländlichen Raum, in denen der Abstand zwischen Personen eingehalten werden kann. Dazu sollte neben dem Einzelhandel auch möglichst bald die Gastronomie zählen“, fordert Franke weiter. Die Infektionsgefahren seien zwar noch lange nicht gebannt und werden uns noch länger begleiten. Doch mit Auflagen müsse auch die Gastronomie umgehen und auch wieder öffnen dürfen. Mit der verantwortungsvollen Öffnung von Restaurants und Gaststätten würden wieder soziale Treffpunkte geboten, die den Menschen fehlen.
Die Lokale müssten zunächst weniger Plätze anbieten als normal, die Abstände zwischen den Gästen sichern und eine Maximalzahl von Personen, wie es in Österreich geplant ist, strikt beachten.

