Winter bremst Arbeitsmarkt

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Arbeitslosenquote steigt auf 4,9 Prozent – Mehr Arbeitslose in beiden Landkreisen

Waldeck-FRankenberg/Schwalm-Eder Kreis(nh). Die gute Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt wird aktuell etwas gebremst. Wie im Winter üblich steigt die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach an. So meldet der Januar eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent. Eine Steigerung gegenüber 4,4 Prozent im Dezember, aber eine Erholung gegenüber 5,4 Prozent im Januar 2015. Aktuell sind 9052 Personen ohne Beschäftigung in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder gemeldet. Das sind einerseits 891 mehr als vor einem Monat, andererseits 830 weniger als vor einem Jahr.

 Alle Personengruppen trifft der saisonübliche Dämpfer, in erster Linie Männer (plus 15,2 Prozent), Jüngere (plus 13,7 Prozent) und Ausländer (plus 10,3 Prozent). Erfreuliche Minuswerte beherrschen dagegen den Vorjahresvergleich. Hier fällt auf, dass die Arbeitslosigkeit von Frauen und über 50jährigen deutlich stärker als im Fünfjahresdurchschnitt zurückgegangen ist. Auch Langzeitarbeitslose können mit einem Rückgang um 9 Prozent im Rechtskreis SGB III und um 2,8 Prozent in SGB II punkten. Auf hohem Niveau bewegt sich nach wie vor der Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen und erfuhr im Jahresvergleich einen Zuwachs um 49,6 bzw. 31,7 Prozent. Aktuell sind 2151 offene Jobs im gesamten Agenturbezirk registriert, allein 685 Offerten kamen im Berichtsmonat neu hinzu. Die beiden Landkreise haben sich im Januar ähnlich entwickelt. Schwalm- Eder und Waldeck-Frankenberg erfuhren binnen Monatsfrist einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 10,1 und 11,9 Prozent sowie einen Rückgang zum Vorjahr um 8,1 bzw. 8,8 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt in Schwalm-Eder 5,0 Prozent und in Waldeck-Frankenberg 4,9 Prozent. „Der übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar fällt mit 10,9 Prozent deutlich geringer aus als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der 15,2 Prozent beträgt“, betont Agenturchef Uwe Kemper. Zudem sei bei allen Personengruppen ein geringeres Niveau der Arbeitslosigkeit in den letzten fünf Jahren festzustellen. Einzig Arbeitslose unter 25 Jahren und Langzeitarbeitslose im Rechtskreis SGB II seien eine Ausnahme, erläuterte der Leiter der Agentur für Arbeit Korbach.

Landkreis Waldeck-Frankenberg
4199 Personen waren im Januar im Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeitslos gemeldet, 446 mehr als im Vormonat und 404 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Plus von 11,9 Prozent und einem Minus von 8,8 Prozent. Die aktuelle Quote ist 4,9 Prozent, 4,3 Prozent waren es im Dezember und 5,3 Prozent im Januar 2015.

Korbach mit Bad Wildungen
2008 Menschen ohne Arbeit waren im Januar in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 197 mehr (plus 10,9 Prozent) als im Dezember und 267 weniger (minus 11,7 Prozent) als im Januar 2015. Die aktuelle Quote beträgt 5,0 Prozent, während sie im Vormonat 4,5 Prozent und im Vorjahresmonat 5,7 Prozent gewesen war.

Geschäftsstelle Frankenberg
1217 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Zugang von 90 Personen (plus 8,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat und einem Abgang von 99 Personen (minus 7,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. 4,2 Prozent lautet die Quote im Januar, 3,9 Prozent waren es im Dezember und 4,6 Prozent im Januar 2015.

Geschäftsstelle Bad Arolsen
974 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu Dezember sind das 159 mehr (plus 19,5 Prozent), im Vergleich zu Januar 2015 sind es 38 weniger (minus 3,8 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 5,6 Prozent, im Vormonat waren es 4,7 und im Vorjahresmonat 5,8 Prozent gewesen.

Landkreis Schwalm-Eder
4853 Personen waren im Berichtsmonat im Landkreis Schwalm-Eder arbeitslos registriert, 445 mehr als im Vormonat und 426 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einer Veränderung um plus 10,1 und minus 8,1 Prozent. Mit 5,0 Prozent ist die Arbeitslosenquote höher als 4,5 Prozent im Dezember und niedriger als 6,0 Prozent im Januar 2015.

Geschäftsstelle Fritzlar
2329 Arbeitslose waren im Januar in der Geschäftsstelle Fritzlar erfasst. Das sind 238 mehr (plus 11,4 Prozent) als im Vormonat und 230 weniger (minus 9,0 Prozent) als im Vorjahresmonat. 5,1 Prozent lautet die aktuelle Quote, 4,6 Prozent waren es im Dezember und 6,2 Prozent im Januar 2015 gewesen.

Geschäftsstelle Melsungen
Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen ist aktuell eine Zunahme der Arbeitslosigkeit festzustellen. 1185 Personen sind hier gemeldet, 97 mehr (plus 8,9 Prozent) binnen Monatsfrist und 64 weniger (minus 5,1 Prozent) im Jahresvergleich. Mit 4,7 Prozent meldet sich hier die Quote, 4,4 Prozent waren es im Vormonat und 5,0 Prozent im Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Schwalmstadt
1339 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 110 mehr (plus 9,0 Prozent) als vor vier Wochen und 132 weniger (minus 9,0 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,0 Prozent, höher als 4,6 Prozent im Dezember und niedriger als 5,6 Prozent im Januar 2015.

Arbeitskräftenachfrage
Im Januar wurden 685 offene Stellen* von Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern der Arbeitsagentur neu gemeldet. Das ist ein Minus von 24 Offerten (minus 3,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und ein Plus von 227 Angeboten (plus 49,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand** beträgt 2151 Beschäftigungsmöglichkeiten. Das sind 46 mehr (plus 2,2 Prozent) als vor einem Monat und 518 mehr (plus 31,7 Prozent) als vor einem Jahr.

Waldeck-Frankenberg:
392 neu gemeldete Stellen (plus 2,1 Prozent zum Vormonat, plus 45,7 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1143 (plus 3,3 Prozent zum Vormonat, plus 31,8 Prozent zum Vorjahr)

Schwalm-Eder:
293 neu gemeldete Stellen (minus 9,8 Prozent zum Vormonat, plus 55,0 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1008 (plus 0,9 Prozent zum Vormonat, plus 31,6 Prozent zum Vorjahr)
*nur ungeförderte Stellen
**ungeförderter Stellenzugang bzw –bestand: Ohne ABM und Arbeitsgelegenheiten

Arbeitslose nach Rechtskreisen

SGB III: – betreut von der Agentur für Arbeit Korbach
3778 Arbeitslose sind im Januar im Rechtskreis SGB III gemeldet. Das sind 711 mehr (plus 23,2 Prozent) als im Vormonat und 374 weniger (minus 9,0 Prozent) als im Vorjahresmonat.

SGB II: – betreut vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg
2389 Personen waren im Berichtsmonat in Waldeck-Frankenberg im Rechtskreis SGB II registriert. Das entspricht einem Zugang um 97 (plus 4,2 Prozent) gegenüber Dezember und einem Abgang um 215 (minus 8,3 Prozent) gegenüber Januar 2015.

SGB II: – betreut vom Jobcenter Schwalm-Eder
2885 Leistungsempfänger in SGB II sind aktuell in Schwalm-Eder gemeldet. Das ist ein Plus von 83 (plus 3,0 Prozent) binnen Monatsfrist und ein Minus von 241 (minus 7,7 Prozent) im Jahresvergleich.

Kurzarbeit
Im Dezember meldeten 56 Unternehmen 709 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Die Kurzarbeit präsentierte sich zum Vergleich im November mit 61 Betrieben und 394 Beschäftigten.

Hintergrundinformation zum Kurzarbeitergeld
Durch die Zahlung von (konjunkturellem) Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten bleiben und Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der Kurz-arbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den Arbeitszeitausfall erstatten. Diese Anzeigen sind somit als potentielle Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Wie viele Personen später tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Umfang Arbeit ausfällt, wird allerdings mit beträchtlicher Zeitverzögerung sichtbar. Die kurzarbeitenden Unternehmen müssen ihre Meldung jeweils erst nach dem Quartalsende für die zurückliegenden drei Monate erstatten. Daraus sowie aus dem durchschnittlichen Arbeitsausfall der Kurzarbeiter lässt sich die Entlastung der Arbeitslosigkeit ermitteln. Neben der konjunkturellen Kurzarbeit gibt es noch zwei Sonderformen: Die Saison- und die Transferkurzarbeit.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Unterbeschäftigten setzt sich zusammen aus den gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie den Teilnehmern an Arbeitsmarktmaßnahmen wie z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufliche Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen. Die Zahl der Unterbeschäftigten*** im engeren Sinn lag im Januar 2016 im Bezirk der Agentur für Arbeit Korbach bei 10.934 Personen. Im Dezember waren es noch 10.106 Personen gewesen. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 5,9 Prozent, im Vormonat waren es 5,5 Prozent.

***ohne Kurzarbeit, da die Daten zur Kurzarbeit erst in zwei Monaten nach Quartalsende für die einzelnen Berichtsmonate zur Verfügung stehen.

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