Versorgung für ältere Menschen sicherstellen – Schutzausrüstung für Pflege unerlässlich

Wiesbaden(pm). Die stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, hat die Sicherstellung der Versorgung während der COVID-19-Pandemie für ältere Menschen gefordert und eine dringende Aufstockung der Schutzausrüstung in der Pflege insgesamt angemahnt.

Sommer sagte dazu am Dienstag: „Die Sorge vor COVID-19 nimmt deutlich zu. Täglich steigende Infektionszahlen beunruhigen die Menschen. Betreiber von Pflegeheimen müssen besonders überlegt agieren – zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner, die aufgrund ihres Alters und möglicher Vorerkrankung zur Hochrisikogruppe gehören, und auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Ziel muss sein, insbesondere vulnerable Gruppen sowie medizinisches und pflegerisches Personal in diesen Einrichtungen vor einer möglichen COVID-19-Infektion unter allen Umständen zu schützen.“

Das Problem bestehe darin, dass neben Krankenhäusern, Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Praxen der Heilmittelerbringung, auch Pflegeheime und Pflegedienste in der derzeitigen COVID-19-Pandemie auf den Mangel an ausreichender Schutzausrüstung im Gesundheitswesen träfen. Bundesweit fehlten Schutzkleidung, Einweghandschuhe oder Desinfektionsmittel. Sowohl die stationäre, als auch die ambulante Pflege seien davon betroffen, wobei sie es in erster Linie mit den Risikogruppen zu tun hätten. „Wir fordern daher eine ausreichende Bereitstellung von Schutzmaterial für Krankenhäuser, Praxen, stationäre und ambulante Pflege, damit pflegebedürftige Menschen, aber auch all die Fachkräfte in den verschiedenen Pflegebereichen, die gefährdete Menschen versorgen und betreuen, bestmöglich geschützt werden. So können Ansteckungen vermieden werden und Fachkräfte gesund bleiben, um weiterhin für all jene da zu sein, die sie jetzt mehr denn ja brauchen – denn in diesen Zeiten sind die Pflegerinnen und Pfleger oftmals die einzige Kontaktperson aufgrund der Kontaktsperre und der Besuchsbeschränkungen“, sagte Sommer.

Lisa Gnadl (SPD): Fachleute in Sorge – Epidemie schafft neue Herausforderungen beim Schutz von Kindern und Jugendlichen

Die sozialpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, hat darauf hingewiesen, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Zeichen der Covid-19-Pandemie vor neuen Herausforderungen stehe. Die Jugendämter sähen sich vor erhebliche Probleme gestellt.

Gnadl stellte fest, dass die derzeitigen Einschränkungen des gewohnten Alltags eine Belastungsprobe für Familien darstellten. Viele von ihnen befänden sich aktuell in einer Art Ausnahmezustand, der davon geprägt sei, die Notwendigkeit der Kinderbetreuung daheim mit den Anforderungen des Home Office zu vereinbaren. Oftmals sähen sich Eltern auch mit existenziellen Sorgen um die eigene berufliche und finanzielle Zukunft konfrontiert. Hinzu komme, dass Wohnungen, die im normalen Alltag völlig ausreichend seien, als beengt wahrgenommen würden, wenn sich alle Familienmitglieder den ganzen Tag gemeinsam dort aufhielten, so Gnadl. Praktikerinnen und Praktiker aus dem Bereich des Kinderschutzes, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hätten in den vergangenen Tagen deswegen Sorgen um das Kindeswohl geäußert. Lisa Gnadl sagte dazu am Dienstag: „Wo bestehende Probleme auf eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Zukunftsängste und beengten Wohnraum treffen, wachsen die Spannungen zwischen den Familienmitgliedern. Die Lage wird dadurch verschärft, dass Schulen und Kitas, Sportvereine und Jugendzentren ihren Betrieb eingestellt haben – also die Institutionen, die oftmals den entscheidenden Beitrag dazu leisten, Misshandlungen und Missbrauch aufzudecken.“

Daher sei es in Zeiten von Covid-19 wichtiger denn je, dass jede und jeder auf Anzeichen von häuslicher Gewalt und Misshandlungen achte, so Gnadl. Sie sagte: „Eine aufgeklärte Öffentlichkeit ist gerade jetzt ein wirksames und wichtiges Mittel gegen die Gefährdung des Kindeswohls. Insbesondere die Nachbarschaft sollte stets ein Auge auf seltsames Verhalten haben und im Zweifel die örtlichen Behörden wie Polizei oder Jugendamt informieren. Gerade jetzt müssen wir noch stärker als sonst auf die Schwächsten in unserer Mitte achten.“ Lisa Gnadl appellierte zugleich an die Landesregierung, die hessischen Jugendämter in der aktuellen Krise besonders zu unterstützen: Viele Ämter arbeiteten auch in normalen Zeiten schon am Rande ihrer personellen Möglichkeiten. Nun verschärfe sich die Lage durch Schichtdienste oder Homeoffice der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele Jugendämter könnten derzeit nur noch akute Gefährdungsmeldungen bearbeiten. Hausbesuche seien aufgrund mangelnder Ausstattung zum Infektionsschutz gar nicht mehr möglich.

Gnadl sagte: „Im Augenblick fehlt überall die Ausrüstung zum Schutz vor dem neuartigen Corona-Virus. Wir müssen uns aber klarmachen, dass die Jugendämter gerade in der aktuellen Krise, die viele häusliche Gemeinschaften ans emotionale Limit führt, Teil der kritischen Infrastruktur sind, die besonders unterstützt werden muss – unter anderem mit Schutzkleidung. Ich erwarte, dass die Landesregierung hier entsprechend handelt und die Jugendämter in die Liste der Institutionen aufnimmt, die bevorzugt ausgestattet werden, sobald wieder mehr Schutzausrüstungen verfügbar sind.“

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.