Unterkunft für Geflüchtete :Neues Wohnquartier in Frankenberg wird Mitte Oktober bezogen

Frankenberg(pm). Zur Unterbringung schutzsuchender Menschen hat der Landkreis Waldeck-Frankenberg – . analog zu dem Korbacher Wohnquartier – übergangsweise eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in dem Gebäude eines ehemaligen Bau- und Gartenmarktes errichtet. In das Wohnquartier „Am Grün“ sollen Mitte Oktober die ersten geflüchteten Menschen aufgenommen werden.

Stark gestiegene Zahlen an Flüchtlingszuweisungen

„Wir unternehmen alle Anstrengungen, um Menschen, die aus Krisengebieten fliehen, aufzunehmen. Dass wir helfen, ist selbstverständlich“, sagen Landrat Jürgen van der Horst und der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Aufgrund der stark steigenden Zuweisungen von Geflüchteten vom Land an die Kommunen, gelange jedoch auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg wie viele andere Landkreise auch an die Grenze seiner Unterbringungsmöglichkeiten. Die Nutzung kreiseigener Sporthallen oder kommunaler Gemeinschaftseinrichtungen müsse dringend vermieden werden. „Bei der Aufgabe, geflüchtete Menschen aufzunehmen und bestmöglich zu versorgen, sind Kommunen daher auch zwingend auf die Unterstützung von Bund und Land angewiesen.“

Zweieinhalb Monate Umbauzeit und Zimmer für 180 Menschen

Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Grundstückseigentümer konnte die Herrichtung des Frankenberger Wohnquartiers in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum erfolgen: Nach rund zehn Wochen Umbauzeit bietet das rund 4.700 Quadratmeter große Gelände eines ehemaligen Bau- und Gartenmarktes nun übergangsweise 59 Zimmer für insgesamt 177 Personen. Jedes Zimmer ist ausgestattet mit Betten, Schränken, Sitzmöbeln und einem eigenen Kühlschrank. In wenigen Tagen sollen hier geflüchtete Menschen untergebracht werden. Zudem wird allen Bewohnerinnen und Bewohnern eine Grundausstattung von Koch- und Waschutensilien zur Verfügung gestellt. In den Gemeinschaftsbereichen der einzelnen Wohnblocks wird es zudem Begegnungs- und Sitzmöglichkeiten geben. Dort können die Bewohnerinnen und Bewohner beispielsweise auch gemeinsam essen.


Durch die günstige Lage und die Nähe zur Frankenberger Innenstadt und Lebensmittelgeschäften können sich die Menschen zudem eigenständig versorgen. Im eigens
dafür eingerichteten Küchenbereich stehen für die Zubereitung von Mahlzeiten 16 Küchennischen zur Verfügung. Auch Waschmaschinen und Trockner sind vorhanden. Zudem gibt es einen Schulungsraum für die Sprachkurse der Kreisvolkshochschule und Räumlichkeiten für die Sozialarbeit.

Betreuung durch den Landkreis

Zur Betreuung und Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort werden künftig rund um die Uhr Mitarbeitende des Landkreises vor Ort sein. Sie leisten den Geflüchteten nicht nur Hilfestellung, sondern unterstützen auch die Fachkräfte in der Sozialarbeit bei ihrer Tätigkeit. Geleitet und organisiert wird die Unterkunft vom Fachdienst Soziale Angelegenheiten des Landkreises. Landrat und Erster Kreisbeigeordneter machen deutlich, dass die Nutzung des ehemaligen Bau- und Gartenmarktes als Wohnquartier für Geflüchtete zeitlich begrenzt sein soll – und zwar auf wenige Jahre. „Es müssen perspektivisch nachhaltige Lösungen gefunden werden, die Menschen hier entsprechend aufzunehmen“, sagen Jürgen van der Horst und Karl-Friedrich Frese. Denn langfristig solle auch das Gebäude „Am Grün“ möglichst wieder zu gewerblichen Zwecken genutzt werden.

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