Tierschutzverein auf Hilfen angewiesen

Bürgermeister Ralf Gutheil und Klaus Gier informierten sich im Altwildunger Tierheim
Bad Wildungen/Edertal(von Uli Klein). Die Bürgermeister von Bad Wildungen und Edertal, Ralf Gutheil und Klaus Gier, informierten sich im Altwildunger Tierheim über die Arbeit des Tierschutzvereins Bad Wildungen und Umgebung. Tierpfleger Jens Fürschke beantwortete dabei viele Fragen der Verwaltungschefs und stand rund um das Thema Tierschutz Rede und Antwort.
Aktuell werden in der Einrichtung sieben Hunde, 30 Katzen, fünf Kaninchen und zwei Farbratten von Mitgliedern des Vereins betreut und gepflegt. Unterstützt werden sie bei ihrer Arbeit von zahlreichen Freiwilligen. „Auch aus Edertal kommt jeden Tag eine engagierte Frau zu uns, die sich ehrenamtlich um das Füttern der Katzen und um andere anfallende Dinge kümmert. Das hilft uns sehr, denn an Arbeit mangelt es hier eigentlich nie“, sagte Jens Fürschke.


Jährliche Zuschüsse
Beim Rundgang durch die Gebäude der ehemaligen Pelztierfarm, die sich nach der von der Stadt initiierten Grundsanierung, Neu- und Umbau vor einigen Jahren in einem hervorragenden Zustand präsentieren, sprach der Tierpfleger über ein Dauerproblem. „Die Ausstattung und die Raumsituation sind zwar stark verbessert worden, doch um die Tiere adäquat versorgen zu können, sind wir nach wie vor auf ehrenamtliche Mitarbeit, Futter- oder Geldspenden und die Mitgliedsbeiträge des Tierschutzvereins angewiesen.“ Erfreulicherweise seien sich aber die Stadt Bad Wildungen und die Nationalparkgemeinde Edertal ihrer Verantwortung bewusst. „Sie unterstützen das Tierheim und die Arbeit des Tierschutzvereins Bad Wildungen und Umgebung mit jährlichen Zuschüssen“, berichtete Jens Fürschke.


Bekenntnis zum Tierheim
„Gemeinsam stehen wir zu unserem Tierheim“, erklärte Ralf Gutheil. Die städtische Finanzspritze bezifferte er mit 18.000 Euro. Es sei durchaus legitim, dass auch die Gemeinde Edertal diese Einrichtung mit 4.100 Euro im Jahr unterstütze, erklärte Klaus Gier. „Denn nicht wenige Edertalerinnen und Edertaler geben hier ihre Vierbeiner ab. Zumeist geschieht dies schweren Herzens aus gesundheitlichen Gründen. Zudem finden hier viele Fundtiere aus unserer Gemeinde ein vorübergehendes zuhause, bis sie dank des Tierschutzvereins in den meisten Fällen zügig weitervermittelt werden.“ Bevor sich Hundefreunde für ein Tier aus dem Ausland entscheiden, sollten sie ihre Pläne kritisch hinterfragen, sagte Ralf Gutheil und gab zu bedenken: „Auch im Bad Wildunger Tierheim gibt es viele herrenlose, Fund- und Abgabetiere, die ein Recht auf artgerechte Haltung haben.“ Eine Entscheidung für einen Vierbeiner aus einem Tierheim könne spürbare Entlastungen in diesen Einrichtungen bewirken, erklärte der Bürgermeister.


Keine Corona-Tierschwemme
Die Folgen des Corona-Haustierbooms habe man in Bad Wildungen bislang nicht zu spüren bekommen, berichtete Jens Fürschke. Der Tierpfleger vermutet: „Das scheint ein spezielles Problem besonders in Ballungsräumen zu sein.“ Angesichts der stetig steigenden Zahl wildlebender Katzen in Bad Wildungen befürworte er eine Kastrationspflicht. „Eine Corona-Tierschwemme haben wir zwar nicht erlebt, aber immer mehr Katzen könnten uns an den Rand der Kapazitätsgrenze drängen.“

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