Teilhabe aktiv umsetzen

Sie stellten die Sozialraumerkundung im Rahmen der Auftaktveranstaltung vor: Lena Bertelmann (Universität Siegen, ZPE, wissenschaftliche Mitarbeiterin), Oberst a.D. Jürgen Damm (Vorsitzender der Aktion für behinderte Menschen Waldeck-Frankenberg e.V. und Präsident der Aktion für behinderte Menschen Hessen e.V.), Yasmine Seibel (Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung, Modellregion Barrierefreiheit in Gastronomie und Tourismus), Lisa Mannweiler (Fachdienst Soziale Angelegenheiten, Koordinatorin für Inklusion), Andreas Mann (Fachdienstleiter Soziale Angelegenheiten) und Thorsten Wagnern (1. Vorsitzender Werkstattrat Bathildsheim) (vorne). Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

Landkreis Waldeck-Frankenberg informierte über Sozialraumerkundung in Korbach

Korbach(nh). Menschen mit Behinderung sollen im Kreis uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Um Menschen ohne Beeinträchtigung dafür zu sensibilisieren und auf Missstände aufmerksam zu machen, findet in der Region Korbach die vierte und letzte Sozialraumerkundung statt. Der Auftakt fand in der vergangenen Woche im Kreishaus statt. Dabei trafen sich zahlreiche Multiplikatoren aus Vereinen, Politik, Kommunen und aus der Pflege, um sich über das Thema zu informieren – und in ihre Bereiche weiterzutragen. Bei der so genannten Sozialraumerkundung werden die individuellen Lebens- und Sozialräume von Menschen aus dem Landkreis untersucht. Im Team stellen sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ihre alltägliche Alltagsstruktur vor und überprüfen ihr Lebensumfeld auf Barrierefreiheit und Lebensqualität. Die Sozialraumerkundungen sind ein Baustein der Teilhabeplanung und eine verlässliche Datenbasis für die weitere Arbeit der Steuerungsgruppe Inklusion liefern. Seit Anfang des Jahres werden daher die bestehenden Angebote auf Benachteiligungen für Menschen mit Behinderung überprüft. In den Regionen Nordwaldeck, Bad Wildungen, Edertal und Frankenberg wurde dies bereits abgeschlossen. Für die Region Korbach, zu der die Gemeinden Diemelsee, Vöhl, Willingen und die Städte Korbach, Lichtenfels und Waldeck zählen, ist mit der Auftaktveranstaltung der Startschuss gefallen: Das Einführungsseminar, bei dem auch die Tandems gebildet werden, findet am 14. Januar 2017 statt; Anmeldeschluss ist der 3. Januar. Gemeinsam mit Landrat Dr. Kubat hat die Projektkoordinatorin Lisa Mannweiler das Projekt noch einmal vorgestellt. „Wir möchten allen Menschen mit Beeinträchtigung ermöglichen, selbstbestimmt und barrierefrei am öffentlichen Leben teilzunehmen“, so der Landrat. „Ein erster Schritt auf dem Weg dorthin ist es, zu erkennen, wo überhaupt Hindernisse und Benachteiligungen für Menschen mit Behinderung bestehen.“ Um dies herauszufinden, werden so viele Bürger wie möglich benötigt. „Denn je mehr Tandems wir finden, umso größer wird unser Erfahrungsschatz und wir können daraus eher Maßnahmen ableiten, von der Menschen mit Beeinträchtigung profitieren können“, ergänzt Lisa Mannweiler. Alle Veranstaltungen werden gemeinsam mit der Universität Siegen, genauer dem Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste durchgeführt. Die Ergebnisse der Sozialraumerkundungen werden – mit Einverständnis aller Teilnehmer – dann der Universität zur wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung gestellt. Denn daraus sollen wertvolle Erkenntnisse gezogen werden, um die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention optimal in Waldeck-Frankenberg umzusetzen. Auf der Internetseite des Landkreises www.landkreis-waldeck-frankenberg.de  gibt es im Bereich Bürgerservice unter „News uns Aktuelles“ Informationen zum Projekt sowie die Anmeldung zur Sozialraumerkundung in der Region Korbach und Umgebung.

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