Rhodener Erklärung: Wald und Wild in Einklang bringen

Korbach(pm). Waldeck-Frankenberg ist mit 84.000 ha der waldreichste Kreis in Hessen. Aber der Wald hat in den letzten Jahren gelitten: Stürme, Trockenheit und Käferbefall haben dem Wald zugesetzt. Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus um um die Kalamitäten auszugleichen. Um einen stabilen und klimaresistenten Mischwald aufzubauen haben sich Waldbesitzer, Jäger, Förster und Landwirte in der Rhodener Erklärung zur Zusammenarbeit verpflichtet. Der Waldbesitzerverband Waldeck-Frankenberg, die Jagdgenossenschaften, die Kreisbauernverbände und Jägervereinigungen sowie die Waldeckische Domanialverwaltung und Kommunalwald GmbH haben diese Erklärung gemeinsam erarbeitet und im Kreishaus unterzeichnet. Hendrik Block von der Kommunalwald GmbH erklärte:“ Rund 15 Prozent des Waldes in Waldeck-Frankenberg sind beschädigt, knapp 10% sind davon wieder aufgeforstet, Wildverbiss und extreme Wetterlagen dazu führen können, dass die jungen Bäume nicht angehen.“ Block weiter:“ Die Witterung kann man nicht beeinflussen, den Wildbestand aber schon.“

Rhodener Erklärung

Deswegen setzt man nun verstärkt auf gezielte Bejagung. In der Rhodener Erklärung, ist genau festgelegt, wie und wo Schalenwild gejagt werden soll. „Jägerinnen und Jäger haben bereits an Flächen mit Naturverjüngung oder Neuanpflanzungen gezielt gejagt“, sagt Sandra Bergmann, Vorsitzende der Waldeckischen Jägerschaft. Die Rhodener Erklärung bildet nun darüber hinaus eine Grundlage mit konkreten Maßnahmen. So dürfen beispielsweise nicht mehr als 20 Prozent der Triebe verbissen sein, und nicht mehr als zwei Baumarten dürfen aufgrund von Wildeinfluss verloren gehen. „Der Wald hat in den vergangenen Jahren so stark gelitten, dass etliche kahle Flächen entstanden sind. Ein stabiler Wald sei aber nötig, damit auch die wertvollen Funktionen des Waldes wie Luftreinhaltung, Wasserbindung, Schutz vor Erosion und Feuer sowie der Erholungsfaktor wiederhergestellt werden können,“ betonte Heinrich Engelhard von der Jägervereinigung Frankenberg und weiter:“ Im vergangenen Jahr seien 90 Prozent der neu gepflanzten Bäume vertrocknet. „Die derzeitigen Schäden im Wald stellen eine große Herausforderung dar. Die Jagd gehört zum Wald“, stellte Henning Scheele, für den Waldbesitzerverband klar. Die Rhodener Erklärung sieht folgende Maßnahmen vor: Der Einfluss des Schalenwildes wie Rehe und Rotwild soll durch ein Monitoring objektiv dokumentiert werden. Die Ergebnisse des Monitorings werden jeden Jahr besprochen und festgelegt wo wegen der Verbissschäden stärker und gezielter gejagt werden muss. Dann wird in anderen Bereichen weniger gejagt um den Ruhebedarf des Wildes gerecht zu werden.

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