Psyche und Seele: Vitos Gesundheitsgespräche

Haina (Kloster)/Rouven Raatz. Die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina hat eine neue Vortragsreihe initiiert, die sich an Menschen richtet, die sich über das weite Feld der psychiatrischen Erkrankungen und vor allem der Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten. In gut verständlicher Form richten Experten der Klinik den Fokus auf verschiedene Themen, über die es einen Redebedarf in der Bevölkerung gibt. Im Anschluss an die jeweils 45-minütigen Vorträge können sich die Besucher mit den Referenten austauschen.

„Psychische Erkrankungen treten häufiger auf als weitläufig gedacht“, sagt PD Dr. Florian Metzger, Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina. Im vergangenen Jahr ist fast jede dritte Frau und fast jeder vierte Mann psychisch erkrankt. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch. Für die knapp 18 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit massivem Leid verbunden und führt oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. „Wichtig ist jedoch das Wissen, dass fast alle psychischen Erkrankungen sehr gut zu behandeln sind. Und mit der richtigen Therapie verbessert sich auch das Befinden der Menschen erheblich. Für eine psychische Erkrankung muss sich niemand schämen“, sagt der Ärztlicher Direktor.

Die Veranstaltungen finden jeweils dienstags um 19 Uhr im Nebensaal 2 der Ederberglandhalle in Frankenberg statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Programm im Überblick:

Dienstag, 21. Januar, 19 Uhr: „Psychisch krank – was nun? Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden“, Referent PD Dr. Florian Metzger, Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina. Psychische Erkrankungen gehören heutzutage zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Und sie führen zu den stärksten Einschränkungen der Lebensqualität. Welche Krankheitsbilder gehören zu der Gruppe der psychiatrischen Erkrankungen? Welche Symptome sind typisch? Welche prinzipiellen Behandlungsmethoden gibt es? Und wer führt diese durch – der Nervenarzt, der Psychiater oder Psychologe?

Dienstag, 25. Februar, 19 Uhr: „Zwischen Fürsorge und Selbstbestimmung: Für und Wider von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie“, Referent Dr. Frank Paulmann, Oberarzt der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina. Spätestens nach den Berichterstattungen des vergangenen Jahres gibt es neben der Diskussion von Fachleuten auch eine öffentliche und kontroverse Diskussion um freiheitsentziehende Maßnahmen in der Psychiatrie. Warum sind solche Methoden heutzutage noch notwendig? Welche Situationen führen zu solchen Maßnahmen? Warum werden Patienten in einem Krankenhaus fixiert?

Dienstag, 10. März, 19 Uhr: „Trauer und Depression: Ähnliche Symtome, verschiedene Krankheitsbilder“, Dr. Tobias Krusche, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina. Bei Trauernden und bei Depressiven ist die gedrückte Stimmungslage symptomatisch. Trauer ist jedoch eine normale Reaktion auf einen schwerwiegenden Verlust. Dies kann ein geliebter Mensch sein, aber auch der Verlust von Gesundheit, Arbeitsplatz, Beziehung oder Hoffnungsträumen. Sie ist von großer Gedrücktheit, Freudlosigkeit, Mutlosigkeit und depressiver Stimmung begleitet. Es besteht eine große Bandbreite von Gefühlen, die individuell verschieden sind und unterschiedlich lang dauern. Das Erleben und das Zulassen der Gefühle bewirkt, dass wir in einen Trauerprozess eintreten. Es ist ein Entwicklungsprozess, in dem wir langsam lernen, den Verlust zu akzeptieren. Wir müssen uns auf das Leben neu einlassen, ohne den anderen Menschen, den wir verloren haben.

Dienstag, 21. April, 19 Uhr: „Demenz = Alzheimer? Einblick in die Erkrankungen des Gedächtnisses“, Referent Dr. Matthias Schneidewind, Oberarzt der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina.In den Medien kursieren verschiedene, teilweise irreführende Informationen über die Entstehung und Behandlung von Erkrankungen des Gedächtnisses. Nicht jede dieser Erkrankungen ist eine Demenz und nicht jede Demenz ist „Alzheimer“. In dem Vortrag werden verschiedene Formen der Diagnostik und der Behandlung der Demenzformen dargestellt. Im Mittelpunkt wird die häufigste Demenzform, die Alzheimer-Demenz, stehen.

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