„Uniformierung im Alltag –Anders als die Masse“. Sonderausstellung der Realschule In der Südstadt Paderborn
Büren/Kreis Paderborn(krpb/nh). Zwei Schülergruppen der Textil-AG der Realschule in der Südstadt Paderborn haben sich ein Schulhalbjahr lang mit den Themen Uniform und Uniformierung auseinandergesetzt. Ihre Ergebnisse haben sie in Form einer Ausstellung zusammengefasst, die am kommenden Donnerstag, den 7. Juli, um 16 Uhr im Sonderausstellungsraum der Wewelsburg eröffnet wird. Zur Ausstellungseröffnung sind alle Interessierten eingeladen. Die Ausstellung umfasst 15 Kunstwerke mit den Erklärungen der Schülerinnen und Schüler und ist zweigeteilt: Zum einen „Opfer in Uniform/Opfer der Uniform – Alltag und Lebensbedingungen der KZ-Häftlinge“ und zum anderen „Uniformierung im Alltag – Anders als die Masse“. Mit Stoffen, Stickereien und Farben versuchen die Schülerinnen und Schüler, Gefühle und Situationen von KZ-Häftlingen darzustellen, im Gegensatz zu Gefühlen und Aktionen der KZ-Aufseher. Auch die in der Gedenkstätte dokumentierten Zitate der Opfer des NS-Regimes lieferten Lehrkräften und Schülern Ideen für ihre Collagen. In der Unterrichtsreihe „Uniformierungen im Alltag“ geht es um konformes Verhalten. Die Schülerinnen und Schüler untersuchten, in welchen Lebensbereichen ihnen das Phänomen „gleichförmige Masse“ statt Individualität begegnet. Das kann die Kleidung der Jugendlichen selbst sein. Das Phänomen ist zudem auch beim Einkaufen, in den Medien und sogar in der Natur anzutreffen. Fotografien, die dieses Phänomen zeigen, wurden mit unterschiedlichen Materialien, Techniken und Farbgebung so verfremdet, dass sie danach anders aussahen als die Masse und stattdessen einen individuellen „Anstrich“ bekamen. Die Umsetzung von „Uniform“ und „Uniformität“ in textile Kunstwerke verspricht einen ungewöhnlichen und spannenden Blick auf beide Themen.
Die Kunstwerke zum Thema „Opfer in Uniform/Opfer der Uniform“ – „Anders als die Masse“ der Realschule In der Südstadt Paderborn sind vom 7. Juli bis zum 18. September im Kreismuseum Wewelsburg zu sehen. Der Zugang zum Sonderausstellungsraum erfolgt durch die Erinnerungs- und Gedenkstätte. Der Eintritt ist frei.
Hintergrund:
Die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 und die Realschule In der Südstadt Paderborn besiegelten im April 2015 ihre Zusammenarbeit ganz offiziell mit einem Bildungspartnervertrag „Gedenkstätte und Schule“. Das Land NRW fördert seit Mai 2014 derartige Bündnisse mit dem Ziel „Demokratiekompetenz zu stärken“. Vordringliches Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung und Förderung historisch-politischer Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern, die zur aktiven Teilhabe an den Angeboten der Geschichts- und Erinnerungskultur befähigen. Die Gedenkstätte ist dabei ein wichtiger Partner für die Schule.
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