Ökomodellregion bringt die Linse nach Waldeck-Frankenberg

Bad Arolsen/Altenlotheim(pm). Die Linse ist zurück in Waldeck-Frankenberg. Davon konnte sich der Landtagsabgeordnete der Grünen, Jürgen Frömmrich, bei einem Besuch der Landwirte Bernd Hübner vom Gut Kappel und Gerald Tausch aus Altenlotheim überzeugen. Beide arbeiten mit Andreas Althoff von der Ökomodellregion Waldeck-Frankenberg zusammen, der das Pionierprojekt angestoßen hat. Linsen sind eine der ältesten Kulturpflanzen und wurden bis in die 60er Jahre in Deutschland angebaut. Danach verschwand die Linse aus dem Ackerbau, viele alte Sorten gingen verloren. Darunter die Waldecker Linse. Andreas Althoff von der Ökomodellregion Waldeck-Frankenberg hatte die Idee, die Linse als Nutzpflanze wieder heimisch zu machen und fand drei Landwirte als Mitstreiter, die sich auf das spannende Projekt einließen. Linsen sind ein hochwertiges und gesundes Lebensmittel, die viel pflanzliches Protein, Vitamine und Mineralien enthalten und getrocknet sind sie lange haltbar. Aber die Linse kann noch mehr: Als Leguminosen trägt die Linse zur Bodenverbesserung bei, denn Leguminosen als „Stickstoffsammler“ erhöhen denn Stickstoffgehalt in den Böden und machen die Böden fruchtbarer. Ziel des Projektes ist die Linse als feste Erweiterung für die Fruchtfolge zu etablieren.

Jürgen Frömmrich, Bernd Hübner Bio-Landwirt Gut Kappel, Andreas Althoff Ökomodellregion. Foto: pr

Mit der Linse erhöht sich auch die Biodiversität auf dem Acker. Die Linse benötigt zum Wachsen eine Stützpflanze und so blühen auf den Feldern von Landwirt Bernd Hübner zunächst der Leinendotter und später die Linse. Das verlängert das Nahrungsangebot für die Insekten. Auch Landwirt Gerald Tausch berichtet, dass er selten in einem Acker so eine Artenvielfalt erlebt hat. Beide Landwirte sind mit viel Leidenschaft dabei und blicken positiv auf die bisherigen Erfahrungen beim Anbau der Linse. Und so wünschen sich beide, dass perspektivisch der Aufbau einer örtlichen Reinigungs- und Verarbeitungsstruktur gelingt. „Die Ökomodellregion und die beteiligenden Landwirte haben ein wirkliches spannendes Projekt auf die Beine gestellt haben. Ich habe viel über die Linse gelernt, die ein echtes Allround Talent ist. Sie ist gesund, fördert Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. Als Kulturpflanze, die wenig Wasser benötigt, ist sie außerdem gut geeignet um auf die Veränderungen durch den Klimawandel umzugehen. Ich hoffe sehr, dass das Projekt langfristig besteht und mit der Linse in Waldeck- Frankenberg ein weiteres hochwertiges Lebensmittel aus der Region angebaut wird. Wenn die heimische Linse dann auch noch verstärkt den Weg zurück auf den Teller und in der Gastronomie auf die Speisekarte findet ist dies ein aktiver und schmackhafter Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität in unserer Heimatregion.“, so Jürgen Frömmrich. Wer die Linsen aus der Region probieren möchte, findet diese demnächst in einigen REWE Märkten bei den regionalen Spezialitäten.

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