Naturschutz auf den Weg gebracht – NABU zieht Bilanz der ersten 100 Regierungstage

Wetzlar(nh/od). Der NABU Hessen attestiert Schwarz-Grün insgesamt einen guten Start in den ersten hundert Regierungstagen. „Mit dem Einstieg in die FSC-Zertifizierung der Wälder, dem stärkeren Schutz von Bannwäldern, der besseren Förderung des ökologischen Landbaus und dem Ziel, die Landwirtschaft in Hessen gentechnikfrei zu halten, hat die Landesregierung wichtige Akzente zum Schutz der biologischen Vielfalt gesetzt“, erklärte der Landesvorsitzende Gerhard Eppler. Mehr Engagement erwartet der NABU bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen, dem Stopp des Landschaftsverbrauchs und einer umweltfreundlicheren Verkehrspolitik.

 

Für die Erhaltung der biologischen Vielfalt sei es unerlässlich, so Eppler, die Bewirtschaftung von Feldern, Wiesen und Wäldern nachhaltiger zu gestalten. Die Vielfalt von Tieren und Pflanzen könne nur gesichert werden, wenn in der Landwirtschaft weniger Dünger und Spritzmittel zum Einsatz kämen und die Forstwirtschaft stärker nach ökologischen Kriterien ausgerichtet würde. Mit der Umstellung von neun Forstämtern auf das FSC-Zertifikat habe die Landesregierung einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan. Nun sei es wichtig, die hessische Biodiversitätsstrategie weiter mit Leben zu füllen.
Der Ausweisung von mehr Naturwäldern komme hierbei eine große Bedeutung zu. „Nur mit der Einrichtung von Waldschutzgebieten von mindestens 500 Hektar Größe lässt sich die Artenvielfalt der hessischen Wälder dauerhaft sichern“, erklärte Eppler. Alten Buchenwäldern käme hierbei eine besondere Bedeutung zu. Deshalb müsse die Verwaltung des Nationalparks Kellerwald-Edersee künftig direkt dem Umweltministerium unterstellt werden. Um die biologische Vielfalt heimischer Gewässer zu erhalten, sei es wichtig, die europäische Wasserrahmenrichtlinie zügig umzusetzen. Mit der Einrichtung von Gewässer-Entwicklungsstreifen könne die Landesregierung einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Flüssen und Bächen leisten. Ein weiteres wichtiges Ziel der neuen Landesregierung müsse es sein, den enormen Landschaftsverbrauch für den Bau neuer Siedlungs- und Gewerbegebiete sowie weiterer Straßen zu stoppen. „Der Verkehrsminister sollte deutliche Signale zu einer Verkehrswende setzen, die der Sanierung bestehender Straßen und alternativen Verkehrskonzepten mehr Vorrang einräumt als dem Bau weiterer Straßen, die die Landschaft weiter zerschneiden“, so Eppler.

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