MPS Sachsenhausen – Sanierungs-Kosten jetzt bereits bei 9,6 Millionen Euro

Rubrikbild

 

Freie Demokraten fordern über Neubau als bessere Alternative nachzudenken

Korbach(nh). Bereits zum Haushalt 2014 hatte die FDP-Kreistagsfraktion beantragt, die seinerzeit ermittelten Sanierungskosten der Mittelpunktschule (MPS) Sachsenhausen in Höhe von 6,7 Millionen Euro einer Alternativberechnung für einen Komplett-Neubau einer Grund-, Haupt- und Realschule am Standort Werbaer Straße in Sachsenhausen gegenüberzustellen. Der Erste Kreisbeigeordnete Jens Deutschendorf entgegnete der liberalen Fraktion damals: „Die Verwaltung und der Kreistag haben sich ausführlich mit den verschiedenen Möglichkeiten zur Sicherung bzw. Optimierung der MPS Sachsenhausen befasst und sind nach einem ausführlichen Abwägungsprozess zum dem Schluss gelangt, dass ein Neubau deutlich höhere Kosten verursachen würde als eine Sanierung“. Nach einer Steigerung der Summe auf 8,23 Millionen Euro im Haushalt 2015 legt dieselbe Verwaltung dem Kreistag vor den anstehenden Beratungen des Haushaltes 2016 jetzt einen weiteren Ansatz vor, wonach die Sanierungskosten um mehr als über 40 Prozent auf nunmehr 9,6 Millionen Euro steigen.

„Nicht nur aufgrund unseres damaligen Antrages müssen wir hier nachhaken“, stellt Fraktionsvorsitzender Dieter Schütz (Willingen) fest. Die FDP-Fraktion hat dazu einen Fragenkatalog an die Verwaltung gerichtet, der für Aufklärung sorgen soll. Die MPS Sachsenhausen ist mittlerweile auf im bisherigen Gebäudebestand enthaltene Schadstoffe (Asbest, PCB, ggf. andere) untersucht worden. „Welche Ergebnisse liegen hierzu vor?“ wollen die Freien Demokraten unter anderem wissen. „Wie und wann ist die Schulgemeinde über die Ergebnisse informiert worden und welche Maßnahmen werden ggfls. in welchem Zeitrahmen ergriffen? Schütz verweist hierzu auf das Beispiel der Integrierten Gesamtschule Kaufungen, die zunächst aufwendig und für teures Geld saniert wurde, um nach anhaltenden Problemen dann doch einem Komplett-Neubau weichen zu müssen. „Nicht nur, dass wir dieses in Sachsenhausen verhindern wollen, bei einem Sanierungsvolumen von 9,6 Millionen Euro ist eine Neubau-Alternative zwingend zu prüfen“ ergänzt Martin Merhof, FDP-Fraktionsvorsitzender in Waldeck. „Wir haben dazu Landrat Dr. Kubat und dem Eigenbetrieb Gebäudemanagement mit Jens Deutschendorf als verantwortlichem Dezernenten an der Spitze bereits 2014 ein konkretes Neubau-Angebot eines Fachunternehmens vorgelegt: Acht bis zehn Monate Bauzeit, die Kosten liegen je nach Ausführung zwischen 6,65 bis 8,2 Millionen Euro. „Bei den jetzt veranschlagten Sanierungskosten wirkt dieses Angebot aktueller denn je“, so Merhof weiter.

FDP Wahlwerbung Kommunalwahl 2016

Neben der Sanierung des derzeitigen Sekundarstufenstandortes Werbaer Straße ist in dem Sanierungskonzept die Integration der bislang eigenständigen Grundschulstandorte Sachsenhausen/Blumenstraße und Waldeck/Stadtteil am Standort Werbaer Straße und damit eine gebäudemäßige Neukonzeptionierung verbunden. Dies stelle besondere Anforderungen an die Planung. Ein möglicher Neubau biete die Chance, Schulgebäude, Raum- und Nutzungskonzepte neuesten pädagogischen, bautechnischen und energetischen Anforderungen anzupassen. Insbesondere für Unterhaltung und Betrieb lassen sich ggf. Bewirtschaftungsvorteile (Null- oder Plus-Energie-Konzepte) erzielen, die mit einer Sanierung eines fast 50 Jahre alten Plattenbaukörpers nicht erreichbar sind. „Förderprogramme des Bundes können mittlerweile auch für Neubauvorhaben genutzt werden, das sollte man nicht ungenutzt verstreichen lassen“, fordern die beiden FDP-Kommunalpolitiker. Neben dem bisher genutzten etwa 23.000 Quadratmeter großen Schulgelände stehe in südwestlicher Richtung ein rund 10.000 Quadratmeter großes kreiseigenes, ebenes Grundstück unmittelbar angrenzend für einen Neubau zur Verfügung, das derzeit landwirtschaftlich genutzt werde. „Nicht einmal vom Baustellenverkehr wäre der derzeitige und zukünftige Schulbetrieb betroffen“, stellt Merhof einen der Vorteile gegenüber einer Sanierung heraus. In diesem Zusammenhang stellt sich den Liberalen die Frage, wie lange bei einem solchen Volumen für eine komplette Sanierung der MPS Sachenhausen überhaupt gebaut werden soll? Absehbar seien jetzt schon mindestens acht Jahre, das seien zwei komplette Schülergenerationen. Außerdem wollen Schütz und Merhof wissen, welche Schulform bzw. welche Schulformen der Kreis als Schulträger langfristig in Sachsenhausen vorsieht und wie sich die Schülerzahlen aktuell darstellen bzw. entwickeln werden.

 

 

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.