Maler- und Lackierer ein Beruf mit Tradition und neuen Techniken

Korbach(pm). Kathleen Wever, 20 Jahre alt aus Twistetal-Mühlhausen, hat Abitur und ist bei Malermeister Fischhaupt in Vöhl-Dorfitter in der Ausbildung. Kathleen wollte schon immer zur Polizei. Es fehlten 1,5 cm Körpergröße zu ihrem Traumberuf. Nach einem Praktikum als Schreinerin suchte sie in diesem Beruf eine Ausbildungsstelle. Im letzten Jahr hatte sie aber keinen freien Platz als Schreinerin gefunden. Durch eigene Bewerbungsaktivitäten kam sie dann zu Fischhaupt. Im Nachhinein ist sie froh, den Beruf der Maler- und Lackiererin gewählt zu haben. „Der Beruf ist sehr vielseitig und am Ende des Tages sieht man, was man geschaffen hat“, schwärmt Kathleen. Ein Blick für das Schöne bringt sie aufgrund ihres Hobbys dem Fotografieren mit in den Beruf. Kathleen macht sich bereits heute Gedanken über Alternativen in ihrem gelernten Fachbereich. Sie kann sich die Rolle des Ausbildenden vorstellen. So würde sie den Meister nach der Ausbildung anpeilen, aber ein Studium im Bereich Farbtechnik und Gestaltung findet sie auch interessant.

Kathleen Wever (1. Lehrjahr) während der ÜLU in ihrer Übungskabine zum Thema „Freigestaltung“. Sie hat auf der freien Gestaltung den Zwischenraum geflockt. Das Material wird häufig in Treppenhäusern verwendet, da es nach dem Beflocken mit einer Schlussbeschichtung auf Reinacrylat-Basis beschichtet wird und dadurch sehr strapazierfähig ist. Ihren Namen zeichnete sie auf Schablonier-Folie. Anschließend hat sie ihn ausgeschnitten und auf den Untergrund aufgebracht und farbig gestupft. Foto: Kreishandwerkerschaft

Nele Rothauge, 17 Jahre alt, ist in Waldeck zu Hause. Sie hat einen Ausbildungsvertrag bei Lehm & Farbe in Waldeck-Alraft in der Tasche und befindet sich im 1. Ausbildungsjahr. Vorab hatte sie dort ihr Praktikum gemacht. Eine Initiativbewerbung folgte und so konnte sie nach ihrem Hauptschulabschluss im letzten Jahr ihre Ausbildung starten. Was ihr besonders gefällt, „es ist jeden Tag wie in einer großen Familie.“ Ihr Traum vom eigenen Haus mit Stall und Weide – natürlich auch renovierungsbedürftig – ist sie schon ein ganzes Stück nähergekommen. Denn eine Ausbildung im Handwerk ist von Vorteil, „ich kann vieles selber machen“, erklärt Nele.

Nele Rothauge zum Thema „Gestaltung einer Kindergartenwand“. Sie hat in ihrer Kabine eine Verlauf- und Stupftechnik miteinander kombiniert. Der Drache musste per Rasterübertragung 1:3 vergrößert werden.. Foto: Kreishandwerkerschaft

Saphira Menzel, 17 Jahre alt aus Frankenberg, macht eine Ausbildung zur Maler- und Lackiererin bei Fingerhaus GmbH in Frankenberg (Eder). Nach ihrem Realschulabschluss im letzten Jahr wusste sie nicht, was sie nach der Schule machen soll. Sie erinnerte sich an ihr Praktikum bei Fingerhaus als Bauzeichnerin. Das sollte es auf keinen Fall sein. Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, war keine Option für sie. Auf der Homepage hatte sie gelesen, dass Fingerhaus zum 01.08.2020 noch Auszubildende zur Maler- und Lackiererin (m/w/d) sucht. Seitdem ist sie dabei und genießt die abwechslungsreiche Arbeit, die Bewegung drinnen und draußen. Ihr Hobby Zeichnen kann sie in ihrer Ausbildung voll ausleben.

Der Handwerksberuf bietet drei Fachrichtungen zur Auswahl – da muss jeder Maler und jede Malerin Farbe bekennen. Die erste heißt „Gestaltung und Instandhaltung“: Wer sich dafür entscheidet, gestaltet Innenräume und Fassaden, verlegt Bodenbeläge und verschönert Wände mit verschiedenen Maltechniken, Tapeten oder Dekorputzen. Traditionsreich – aber immer noch up to date – kommt die Fachrichtung „Kirchenmalerei und Denkmalpflege“ daher. Hier sanierst man wertvolle Fassaden, Wandmalereien und Stuck sowie Einrichtungsgegenstände und Plastiken – manchmal kann man sogar die althergebrachte Methode des Vergoldens anwenden. Wer sich für die Fachrichtung „Bauten- und Korrosionsschutz“ entscheidet, beschichtet und imprägniert Oberflächen und führt Brandschutzmaßnahmen durch – vorwiegend zur Erhaltung moderner Gebäude aus Beton, Stahl oder Metall. Zum Maler- und Lackierberuf gehört mehr als nur den Pinsel zu schwingen. Unterschiedliche Maltechniken und Materialkunde gehören zum notwendigen Know-how und Wissen. Maler und Lackierer übernehmen Restaurierungsarbeiten genauso wie Untergrundbehandlungen. Dazu benötigt man eine große Portion Kreativität, Sinn für Ästhetik und hochwertige Ausführung.

Der Malerberuf hat Zukunft: Gesellen im Maler- und Lackiererhandwerk können auch als Vorarbeiter tätig sein. Viele absolvieren später ihre Meisterprüfung. Für Karriere-Typen ist sogar ein Bachelor-Studium, der Techniker oder Restaurator im Malerhandwerk drin – rosige Aussichten also. Interesse am Beruf? Dann „Komm ins Team Handwerk“? Melde dich einfach bei der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg, Christian-Paul-Str. 5 in Korbach, Telefon: 05631 9535 100 oder schreib uns eine E-Mail: info@khkb.de.

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