Hochheidetag auf dem Kahlen Pön

Usseln(od). Sie sind selten und ein sehr spezieller Lebensraum: Die Hochheiden im Rothaargebirge. Rund 190 Hektar dieser alten und historischen Kulturlandschaft gibt es noch. Das nur noch zwei Prozent des Bestands von vor 170 Jahren. Die Hochheiden sind Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, mit dem Hochheidetag weisen die Naturparke Diemelsee und Rothaargebirge hin. Der Hochheidetag findet bei Niedersfeld im Hochsauerlandkreis und auf dem Kahlen Pön bei Usseln im Wechsel statt. Ausgangpunkt für viele Besucher und Wanderer ist die Graf Stolberg Hütte am der Diemelquelle. Von dort führt der Weg zum Kahlen Pön und zu den Hochheidefläche. Traditionell beginnt der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Pön, musikalisch begleitet vom Posaunenchor Usseln. Nach dem Gottesdienst führte Ruth Bindewald von der Biologischen Station Hochsauerlandkreis durch die Flächen von Besenheide sowie Büschen mit Heidel- und Preiselbeeren. Die Heide kann nur durch eine Beweidung mit Schafen und Ziegen erhalten werden, mit der Beweidung wird eine Verbuschung verhindert.

Weitere Erhaltungsmaßnahmen sind das Mähen, das Schoppern(Abtrag der gesamten Vegetationsschicht und des größten Teiles der Rohhumusauflage) und das Plaggen(intensivste Form der Heidepflege und wird dann durchgeführt, wenn die Heideflächen bereits Rohhumusauflagen von über 3 cm aufweisen und stark vergrast sind). Eine Einblick in die Geschichte gab es von Horst Frese, denn zwischen der Grafschaft Waldeck und Kur-Köln schwelten Konfessionskonflikte, mit Zwang mussten ganze Dörfer Katholizismus konvertieren und auch die Konvertierung zum  Protestantismus war nicht frei von Zwang, deswegen wurde unter anderem die Freigrafschaft Düdinghausen geteilt, die Grenze verlief auch über den Kahlen Pön. Die dritte Führung leitete Waldbademeisterin Gisela Biedermann. Sie zeigte den Teilnehmern, wie man beim gemütlichen Schlendern den Wald achtsam erleben kann. An der Stolberg Hütte informierte die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Hochsauerland mit Präparaten der heimischen Tierwelt die Besucher, Kinder konnten aus unbehandelter Schafwolle selber kleine Schafe basteln, Wolfgang Jenke, Imker und Insektenschutzbeauftrager machte auf den Schutz von Wildbienen aufmerksam und Umweltmobil des Naturparks Diemelsee informierte über Pflanzen und Insekten der Hochheide.

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