Gebäude des ehemaligen Frankenberger MVZs verkauft: Übergabe an neuen Eigentümer

Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

Frankenberg(nh). In der Kreistagssitzung des Landkreises Waldeck-Frankenberg vom 18. Februar dieses Jahres wurde der Verkauf des ehemaligen Frankenberger MVZ-Gebäudes bei der Ledermühle an das Internationale Bildungs- und Sozialwerk e. V. beschlossen. Das Gebäude ist nun an den neuen Eigentümer übergeben worden.  Das Internationale Bildungs- und Sozialwerk e. V. wird unter der Leitung des Finanzvorstandes Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Schnatmann in dem Gebäude im Frankenberger Bockental ein stationäres Hospiz einrichten. Die Planungen des beauftragten Architekturbüros zur Umsetzung laufen bereits, so dass die Hoffnung besteht, dass die Einrichtung Ende 2015 bzw. Anfang 2016 eröffnet werden kann. Dies ist auch abhängig von der Einreichung des Bauantrages und der notwendigen Erteilung der Baugenehmigung.

 Der Umbau und die Umgestaltung werden rund 1,4 Mio. Euro kosten. Geplant ist dabei, dass auch der Ambulante Hospiz Frankenberg e.V. für die eigene ambulante Arbeit im umgebauten Gebäude die Infrastruktur des Hauses nutzen kann. Auf diese Art und Weise entsteht ein kleines Netzwerk der Versorgung schwerkranker Menschen in der Region um Frankenberg. Insgesamt stehen im Haus acht Plätze zur Verfügung. Jedes Zimmer verfügt über ein barrierefreies und rollstuhlgeeignetes Bad. Damit die Möglichkeit besteht, das eigene Zimmer zu verlassen, wurden vorgesetzte Balkone bei der Planung berücksichtigt. Ebenfalls ist es möglich, dass bettlägerige Menschen nicht auf die großzügige Terrassenanlage verzichten müssen. Mehrzweckräume wie ein Wellnessbad, ein Musikzimmer, ein Kreativraum sowie ein Bewegungsraum laden zur Entspannung und Abwechslung ein. Ein großer Veranstaltungsraum soll dazu dienen, Infoveranstaltungen zur Gesamtthematik des Hospizgedankens aber auch allgemeiner Themen durchzuführen. Gästezimmer im Erdgeschoss sind für Angehörige vorgesehen, so dass die Möglichkeit besteht, immer nahe bei den schwerkranken Angehörigen zu sein und ihnen in den schweren Stunden beizustehen. Ein „Raum der Stille“ und des Abschieds rundet das Angebot für die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen ab. „Mit der Entscheidung für die stationäre Einrichtung ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Hospizversorgung im Landkreis getan“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende des Kreiskrankenhauses Frankenberg und Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Dies ermöglicht schwer kranken Menschen die bestmögliche menschliche Zuwendung, Versorgung, Betreuung und Pflege in der letzten Phase ihres Lebens.“  Reinhard Belling, Geschäftsführer der Vitos GmbH ergänzt: „Für die schwer kranken Patienten und ihre Angehörigen ist es wichtig, dass sie das jeweils individuell passende Angebot finden. Deshalb wollen wir den Aufbau eines Netzwerks aus ehrenamtlichen Palliativ- und Hospizvereinen, dem neuen stationären Hospiz, niedergelassenen Ärzten, Pflegeheimen und Kreiskrankenhaus Frankenberg unterstützen“. Das Angebot im Kreis wird ergänzt durch eine stationäre Palliativ-Versorgung, die in Kürze am Kreiskrankenhaus Frankenberg entstehen wird. Unter „Palliative Care“ wird die umfassende Behandlung und Betreuung von Patienten mit onkologisch und nicht onkologisch unheilbaren, akut lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Krankheiten verstanden.  „Ziel ist es, Symptome von betroffenen Patienten zu lindern und ihnen ein weitestgehend schmerz- und beschwerdefreies Dasein und eine möglichst gute Lebensqualität – unter Umständen bis zum Tod – zu ermöglichen“, sagt der Geschäftsführer der Kreisklinik Ralf Schulz. Die Umbauarbeiten im Kreiskrankenhaus sind dafür bereits in vollem Gange. Der Bereich in der Klinik wird mehrere Patientenzimmer umfassen. „Die Abstimmungsgespräche mit den Kostenträgern laufen“, so Schulz weiter. „Wir gehen aktuell davon aus, dass wir im Laufe des Sommers die Palliativversorgung anbieten werden.  Mit dieser Maßnahme baut das Kreiskrankenhaus Frankenberg sein medizinisches Leistungsspektrum Schritt für Schritt aus – und stärkt damit weiterhin die stationäre Palliativversorgung im Landkreis. „Mit der Etablierung eines stationären Hospizes in den Räumen unseres ehemaligen Medizinischen Versorgungszentrums wird nicht nur die Brücke zwischen medizinischer Versorgung und Hospizarbeit geschlagen“, so Ralf Schulz weiter. „Auch der Standortvorteil und die räumliche Nähe zur Kreisklinik können dazu beitragen, schwer kranken Menschen eine optimale Versorgung zu bieten.“

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