Fachhochschule Südwestfalen Meschede auf Exkursion zu den Bergheiden im Rothaargebirge

Meschede(pm). Studierende des Studienfachs “Internationales Management” besuchten zusammen mit Dozentin Frau Alexandra Morgenbrod bei strahlend blauem Himmel zwei bedeutende Bergheidengebiete des Rothaarkammes: Das Heidegebiet am Ettelsberg in Willingen und die Niedersfelder Hochheide in Winterberg. Neben der Exkursion, geleitet von Benedikt Wrede (Biologische Station HSK) und Christoph Hester (Regionalmanager des Naturparks Sauerland Rothaargebirge), lag der Fokus auf dem Thema „Naturtourismus“.

Auf Grundlage von naturschutzfachlichen Hintergründen haben die Teilnehmer/innen die Schutzziele der Bergheiden und den Mehrwert für die Besucher diskutiert. Außerdem sollte herausgefunden werden, welche Wertschöpfungsketten im Bezug auf naturnahe Erholung ausgebaut werden können. Gibt es Wechselwirkungen zwischen der immer seltener werdenden Bergheide und dem Tourismus? Welche touristischen Angebote gibt es in den angrenzenden Tourismusregionen und welche können mehr Akzeptanz für das Thema Naturschutz schaffen? Touristisches Fachwissen vor Ort vermittelte Frau Altenbeck von der Touristik Niedersfeld. Dabei erklärte Sie den Studierenden, welche Besonderheit man als Wanderer auf der Heide erleben kann. Als Beispiel wurde der bestehende „Goldene Pfad“ diskutiert. So hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, zahlreiche Eindrücke der Umgebung zu sammeln. Aufgabe der Studenten ist es nun, das Thema „sanfter Tourismus“ und die Einbeziehung von vorhandener Gastronomie für das Projekt zu berücksichtigen. „Um diesen europaweit gefährdeten Lebensraum auch für kommende Generationen zu erhalten, gilt es, die Gratwanderung zwischen touristischer Übernutzung und Schutz der Natur zu gewährleisten“ erklärte Hester den Studierenden. Die Ergebnisse der Arbeit werden in das Projekt „Bergheiden im Rothaargebirge“ einfließen und den Touristinformationen Willingen und Winterberg zur Verfügung gestellt. Zeitgleich steht eine Bachelorarbeit zum Thema „Naturlandschaften und regionale Vermarktung – Synergien für den Tourismus am Beispiel der Bergheiden im Rothaargebirge“ kurz vor der Veröffentlichung.

Projekthintergrund:
Projekt „Bergheiden im Rothaargebirge“: Kooperation über die Landesgrenzen hinaus
Der Naturpark Diemelsee hat sich in Kooperation mit dem Naturpark Sauerland Rothaargebirge in einem gemeinsamen Projekt zum Ziel gemacht, den weiteren Rückgang an Bergheideflächen zu stoppen, den Zustand der verbliebenen Flächen zu verbessern und den Erhalt der montanen Zwergstrauchheiden im Projektgebiet auch zukünftig zu sichern. In Zusammenarbeit mit der Biologischen Station HSK und der Universität Osnabrück sollen diese, für das Sauerland so charakteristischen Lebensräume nicht nur erhalten, sondern sogar weiterentwickelt werden. Ist die Region doch ein Refugium für eine vielfältige Flora mit Kleinstraucharten wie Blaubeere, Preiselbeere und Besenheide. Aber nicht nur seltene Pflanzen haben in den Heideflächen im Sauerland und dem Upland ihr zu Hause. Auch eine bemerkenswerte Anzahl an Tieren und vor allem Vogelarten wie etwa die Heidelerche, der Neuntöter oder der Wiesenpieper sind hier beheimatet – die Region ist somit ein „Hotspot“ der biologischen Vielfalt. Bei den Bergheiden handelt es sich um Flächen von europaweiter Bedeutung, einem Alleinstellungsmerkmal auch aus touristischer Sicht. Mit diesem Fundus sollte künftig offensiver umgegangen und die Wertschöpfung in der Region damit erhöht werden.
Neben Maßnahmen und Management steht bei der Projektarbeit auch die Umweltbildung im Fokus. Dafür ist die Kooperation mit den Akteuren vor Ort ein wegweisender Schritt. Zugleich handelt es sich um ein grenzübergreifendes Projekt an der hessisch-westfälischen Landesgrenze, das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt sowie die Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen gefördert wird.

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