Fabrikantenvilla braucht neues Dach – Förderung aus Denkmalschutzmitteln

Twiste(pm). Wer von Korbach kommend hinter Twiste nach rechts auf den Zubringer Richtung Twistesee/ Elleringhausen abbiegt, gelangt bald nach dem Abzweig zu gleich zwei imposanten Gebäuden. Unübersehbar erhebt sich die alte Spulenfabrik direkt an der Straße und lenkt den Blick fast ab von der Fabrikantenvilla, die hinter einer überwachsenen Mauer inmitten eines üppigen Gartens nicht minder beeindruckend thront. Dorthin führte nun der Weg
von Erstem Kreisbeigeordneten und Baudezernenten Karl-Friedrich Frese, im Gepäck einen Förderbescheid aus Mitteln des Denkmalschutzes. Freudiger Empfänger des Zuschusses in Höhe von 5.000 Euro ist Gerhard Jordan, Eigentümer der Fabrikantenvilla, deren schiefergedecktes Dach stark sanierungsbedürftig ist.

„Herzlichen Dank an den Landkreis für die willkommene und notwendige Unterstützung jahrzehntelanger Bemühungen zur Erhaltung des Kulturdenkmals Waldeckische Holzspulenfabrik“, sagte Gerhard Jordan bei der Entgegennahme des Förderbescheides. Es bestehe eine familiäre Verbundenheit zu den Vorbesitzern und es sei seiner Familie eine Herzensangelegenheit, sich für die Sanierung und Erhaltung der ehemaligen Betriebsanlage einzusetzen – sowie deren Nutzung und Neuausrichtung nach Beendigung baubetrieblicher Spezialtätigkeit in der Wasserwirtschaft. Ohne Hilfe durch den Denkmalschutz, so Jordan weiter, sei aufgrund der augenblicklichen Situation (erheblich gestiegene Baupreise in der Pandemie, besondere Preissituation für Materialien, z. B. Schiefer) der bisherige Einsatz nun jedoch nicht mehr möglich. „Es ist wichtig, die Kultur – zu der auch historische Gebäude zählen – zu erhalten.“ Sonst wisse man irgendwann nicht mehr, wo man herkomme, wie sich unser vielseitiges Handwerk entwickelt habe und wo unsere Wurzeln seien. Jordan war viele Jahrzehnte Mitglied im Bund deutscher Baumeister.

„Bei einem so besonderen Bauprojekt leisten wir gerne unseren Beitrag durch die Denkmalschutzförderung“, betonte Baudezernent Frese. Die 5.000 Euro seien zwar nur einer von vielen Mosaiksteinen bis zur vollendeten Sanierung, jedoch ein nicht unbedeutender. Schließlich handele es sich bei der Fabrikantenvilla um einen repräsentativen Bau für das Waldecker Land und den gesamten Landkreis. „Wir wollen hiermit auch ein Zeichen setzen, dass uns der Erhalt historischer Bauten, eines Teils unserer Geschichte sehr wichtig ist.“ So würden die leider nur noch in geringem Umfang verfügbaren Denkmalschutzmittel gezielt eingesetzt – wie für die Fabrikantenvilla als bedeutendes Zeugnis der Baukultur im Waldecker Land.

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