Frankenau(pm). Der Tennis-Club (TC) Frankenau 1978 e.V. hat in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einstimmig für den Kauf der Tennishalle in Frankenau gestimmt. Aktueller Besitzer der Tennishalle ist die Tennishalle Frankenau GmbH, deren Mitglieder aus altersbedingten Gründen die Tennishalle veräußern möchten, und das bereits seit einigen Jahren. Nach der letzten Wintersaison wollten die Gesellschafter der GmbH die Tennishalle schließen, da sich kein Käufer gefunden hatte, der die Halle weiterhin als Tennishalle betreiben und nicht zweckentfremden wollte. Dieser Schließung will der TC entgegenwirken, da sie fatale Folgen für den Tennissport im Landkreis Waldeck-Frankenberg haben würde. In vielen Gemeinden stehen zwar Außenplätze für die Sommersaison zur Verfügung– jedoch nicht ausreichend Hallenplätze für die kalte Jahreszeit. Die Tennishalle Frankenau ist wegen ihrer zentralen Lage in den vergangenen Jahren Austragungsort des Jugendtrainings vieler Vereine, des Kreiskadertrainings sowie der Kreismeisterschaften gewesen. „Ein Wegfall der Tennishalle würde ein organisatorisches Problem für die Kreisjugendförderung bedeuten“, erklärte Vorsitzender Uwe Eimer.
In der außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde das Finanzierungskonzept, die laufenden Ausgaben und voraussichtlichen Einnahmen vom Kassierer Jan Stachon vorgestellt. Der TC kann außerdem auf Fördermittel des Landes und des Sportkreises Waldeck-Frankenberg hoffen. Zunächst muss der Verein aber ein Darlehen in Höhe von rund 60.000€ aufnehmen. Sportkreisvorsitzender Uwe Steuber unterstrich in der Versammlung die besondere Bedeutung der Tennishalle und appellierte an die Mitglieder für den Kauf zu stimmen. Der Sportkreis Waldeck-Frankenberg habe ein großes Interesse an dem Erhalt der Tennishalle, da bereits die Tennishallen in Bad Wildungen, Allendorf/Eder und Bad Arolsen geschlossen bzw. minimiert wurde. Im Landkreis gibt es nur noch die Tennishallen in Korbach und Frankenau. „Das Wichtigste ist, Kindern und Jugendlichen zukünftig ein Sportangebot machen zu können, welches das ganze Jahr über ausgeübt werden kann“, sagte der Sportkreisvorsitzende Steuber und versicherte die Unterstützung vom Sportkreis.
Nach kritischen Fragen und Bedenken der Mitglieder zur Umsetzbarkeit wurde der Kauf einstimmig beschlossen. Bevor der Kaufvertrag unterschrieben werden kann, müssen zunächst die Förderanträge beim Landkreis, Land Hessen und Landessportbund eingereicht werden, aufgrund dessen kann kein konkretes Datum zum Übergang festgelegt werden. Vorgesehen ist, dass die Organisation des Spielbetriebes zum 01. Oktober übergeben wird und der notarielle Kaufvertrag zum 01. November erfolgt.
Der TC Frankenau hofft zwar darauf, durch Social-Media-Präsenz und Aktionstagen neue Spieler nach Frankenau zu locken, trotz dessen geht der Verein derzeit von einer unveränderten Nachfrage aus. „Auch die Preise können und wollen wir nicht anheben“, sagte Stachon. Laut Finanzierungskonzept reichen die Einnahmen für Tilgung und laufende Kosten wie Strom, Heizöl, Wasser und Versicherungen aus. Personalkosten werden in Zukunft auch keine entstehen: „Wir machen das ehrenamtlich“, sagte der Kassierer. Neben dem Sachstandsbericht Tennishalle und Abstimmung zum Kauf wurde der scheidende Vorstand verabschiedet und die neue Vereinswebsite vorgestellt: www.tennis-frankenau.de.
