Sicherheitsinitiative KOMPASS: Gemeinsam mehr Sicherheit schaffen

Ergebnisse der Bürgerbefragung wurden den Behördenvertretern vorgestellt
Bad Wildungen(pm). Die Stadt Bad Wildungen ist seit Februar 2020 Teil der hessischen Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel). Dieses Programm ist ein Angebot vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport. Ziel dieser Aktion ist es, in einem gemeinschaftlichen Zusammenspiel von Kommune, Polizei, Bürgerschaft und weiteren Partnern, die Sicherheit vor Ort zu stärken. Am Anfang des Weges steht immer eine Sicherheitsbefragung der Bevölkerung. Diese wurde in Bad Wildungen im Juni 2020 vom Lehrstuhl für Kriminologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Britta Bannenberg, durchgeführt und anschließend ausgewertet. Von den zum Zeitpunkt der Befragung in Bad Wildungen lebenden 15.923 Personen über 14 Jahre wurden 3761 nach dem Zufallsprinzip angeschrieben. Die Rücklaufquote von 25,08 Prozent (=943 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) war im Landesvergleich sehr hoch und damit repräsentativ.


Ergebnisse der Sicherheitsbefragung
Die dabei befragten Inhalte bezogen sich in vielen Bereichen auf das Sicherheitsgefühl; so fühlen sich beispielsweise der überwiegende Teil (95 %) tagsüber sicher, nachts sinkt das Sicherheitsempfinden auf 60 %. Dabei hat sich erwartungsgemäß herausgestellt, dass sich die Befragten in der Kernstadt nachts deutlich unsicherer fühlen als in den Stadtteilen. 51 % der Befragten aus der Kernstadt meiden nach Einbruch der Dunkelheit bestimmte Orte, wie die Fürstengalerie, gefolgt von der Altstadt, dem ehemaligen Landesgartenschaugelände, sowie dem Kurpark und der Bereich Brunnenallee/ Brunnenstraße.
Probleme werden auch in den Bereichen „öffentliche Straßen und Verkehr“ und „fehlende Sicherheit im öffentlichen Raum“ gesehen. Hier insbesondere fehlende Parkmöglichkeiten, nicht regelkonformes bzw. störendes Parken oder undiszipliniertes Fahren der Verkehrsteilnehmer, aber auch fehlende Geschwindigkeitskontrollen wurden angesprochen.

Prof. Dr. Bannenberg hat zudem herausgearbeitet, dass neben einzelnen Problembereichen auch „physical disorder“ (verfallende Gebäude, verlassene
Grundstücke, Müll und Verschmutzungen) und „social disorder“ (normabweichendes Verhalten Dritter) für das subjektive Sicherheitsgefühl von besonderer Bedeutung seien. In diesen Bereichen, so Bürgermeister Ralf Gutheil, gäbe es wie in jeder Stadt auch in Bad Wildungen noch Optimierungsbedarf. Im Zusammenwirken mit der Polizei, dem Präventionsrat der Stadt Bad Wildungen und anderen Behörden wurden bereits wichtige Maßnahmen umgesetzt oder eingeleitet. Ziel ist es, kontinuierlich die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Gutheil ist überzeugt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist, um dieses Ziel zu erreichen. Erfreulich ist, dass die meisten Rückmeldenden selten oder nie daran denken, selber Opfer einer Straftat zu werden. Jedoch haben 39,7% der Befragten manchmal oder häufig die Befürchtung, Opfer einer Sachbeschädigung zu werden, gefolgt vom Einbruchsdelikt mit 38 %. Zum eigenen Schutz haben daher bereits 16,7% der Befragten ihr Eigenheim mit einem Einbruchschutz versehen.


Unabhängig von der durchgeführten Befragung sorgt in Bad Wildungen seit 2018 bereits der Freiwillige Polizeidienst für mehr Sicherheit und zeigt regelmäßig Präsenz. Eine weitere Komponente für die Sicherheit wurde im Februar 2020 mit der Einführung der Schutzfrau vor Ort, Simone Feußner von der Polizeistation Bad Wildungen, geschaffen. Sie ist direkte Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger und intensiviert damit das Vertrauensverhältnis. Seitens des Arbeitsgremiums „KOMPASS“, bestehend aus den KOMPASS Beraterinnen und Beratern, Mitgliedern der Stadtverwaltung und der Polizei, werden die Ergebnisse der Befragung eingehend erörtert, um dann zielführende Maßnahmen für die Stadt Bad Wildungen zu entwickeln. Dies wird unter Einbeziehung verschiedener Fachbereiche geschehen. Neben den bisher vorhandenen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung möchte
Bürgermeister Ralf Gutheil die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Wildungen weiterhin aufrufen, sich im Rahmen von KOMPASS mit Ideen und Anregungen zu beteiligen. So kann es gemeinsam gelingen, das Sicherheitsgefühl in Bad Wildungen nachhaltig zu verbessern.

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