Heß: Wir wollen den Hochwasserschutz schon lange

Frankenberg(pm). Der Dauerregen der letzten Tage hat dazu geführt, dass einige der Ederzuflüsse im Frankenberger Stadtgebiet über die Ufer getreten sind und für Überschwemmungen gesorgt haben. In Haubern ist wie berichtet die Lengel über die Ufer getreten, in Röddenau Goldbach und Litze. „Wir wollen den Hochwasserschutz im gesamten Stadtgebiet schon lange“, sagt Bürgermeister Rüdiger Heß. „Wir verfolgen die Themen Finanzierung, Genehmigungen, Grundstücksverfügbarkeit daher seit Jahren mit Priorität. Das ist ein komplexes Verfahren mit vielen Beteiligten und Genehmigungsbehörden und braucht Zeit.“ Der Anspruch der Stadt ist, mit den geplanten Maßnahmen einen langfristigen Schutz selbst vor dem sogenannten hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) zu gewährleisten. Das wurde zuletzt schon in Willersdorf für Kalte Wasser und Ahlborn erfolgreich umgesetzt. Auch hier war ein längerer Planungsprozess nötig.

In Haubern ist der Hochwasserschutz an die Renaturierung der Lengel gekoppelt. Die Planungen sind längst fertig, die Stadt wartet seit rund neun Monaten auf die entsprechende Genehmigung aus Wiesbaden. Sie soll jetzt in Kürze erteilt werden. Um dann tatsächlich bauen zu können, müssen alle dafür nötigen Flächen im Besitz der Stadt sein. Das ist bislang nicht der Fall. Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern laufen bereits seit geraumer Zeit und gegen das Flurbereinigungsverfahren liegen vier Widersprüche von Eigentümern vor. „Je länger es dauert, bis alles rechtskräftig ist, desto länger dauert es auch mit dem Hochwasserschutz insgesamt“, fasst der Bürgermeister zusammen. Aufgrund der Widersprüche kann voraussichtlich erst 2022 mit der Umsetzung begonnen werden.
Auch in Röddenau liegen bereits Planungen für den langfristigen Hochwasserschutz vor, die Umsetzung geeigneter Maßnahmen scheitert bislang ebenfalls an der Einigung mit den Grundstücksbesitzern. Die Stadt ist bereits auf die Eigentümer zugegangen, die Verhandlungen laufen noch.

Die zuletzt durch den Starkregen ausgelösten Straßenüberflutungen in Haubern hatten indes nichts mit dem Hochwasserschutz und auch nicht mit dem Bachlauf der Lengel zu tun. Sie haben ihre Ursache in der Art der dortigen Landwirtschaft und der Bodenbeschaffenheit speziell auf den dortigen Maisfeldern. Dort schießt das Wasser bei Starkregen ungebremst über die Oberfläche und schließlich vom Feld auf die Straßen. Für zumindest kurzfristige Abhilfe hat der städtische Betriebshof dort zuletzt mit Abflussgräben gesorgt.

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