Beständigkeit in der Krise: Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Korbach bei 4,1 Prozent

Korbach(pm). Trotz des anhaltenden Lockdowns setzt sich auf dem heimischen Arbeitsmarkt die Frühjahrsbelebung fort: Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Korbach ist im April um 150 auf jetzt 7608 gesunken, die Arbeitslosenquote sinkt leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Die Arbeitslosigkeit in den Kreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder liegt damit auf dem Niveau von April 2020, dem ersten Monat nach Beginn der Pandemie (7629 Arbeitslose, Quote 4,1 Prozent). Der hiesige Arbeitsmarkt zeige sich „nach dem ersten Pandemie-Schock“ robust, so der Leiter der Korbacher Agentur, Uwe Kemper. „Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Kurzarbeit nach wie vor einen beträchtlichen Teil zur Stabilisierung beiträgt. Positive Wirtschaftsprognosen und die an Fahrt aufnehmende Impfkampagne wirken sich ebenfalls günstig auf den Arbeitsmarkt aus.“ So haben sich im April deutlich weniger zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr, gleichzeitig sind mehr Arbeitslose in die Erwerbstätigkeit gewechselt.

Aber: Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt im Agenturbezirk weiter an, sie macht jetzt 28,7 Prozent der Arbeitslosen aus (April 2020: 19,4 Prozent). Insgesamt waren im April 2181 Langzeitarbeitslose registriert, das sind 118 mehr als im März und 700 mehr als vor einem Jahr (plus 47,2 Prozent). Kemper: „Wer schon vor der Pandemie arbeitslos war, hatte durch Corona schlechtere Chancen, wieder in Erwerbstätigkeit zu wechseln. Jetzt kommen die Menschen hinzu, die sich mit Beginn der Pandemie vor einem Jahr arbeitslos gemeldet und keine neue Stelle gefunden haben.“ Daher gehe er davon aus, dass das Thema Langzeitarbeitslosigkeit in den kommenden Monaten weiter an Bedeutung gewinnen werde. Als einen wichtigen Schlüssel für den Weg aus der Arbeitslosigkeit nennt Kemper die Qualifizierung. „Ungelernte Kräfte sind häufig zuerst von Arbeitslosigkeit betroffen“. Deshalb appellierte Kemper an Arbeitnehmer ebenso wie an Arbeitgeber, die Möglichkeiten zur Weiterbildung und Umschulung zu nutzen. Auch während der Kurzarbeit sei beispielsweise die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen möglich. Deutliche Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit gibt es zwischen den beiden Rechtskreisen. Während die Arbeitslosenzahl im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosengeld) erneut merklich gesunken ist auf jetzt 3620 Arbeitslose (minus 272, minus 7 Prozent), stieg sie im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) um 3,2 Prozent an auf jetzt 3988 (plus 122).

Ein klarer Zuwachs ist im April beim Bestand an offenen Stellen zu verzeichnen: 2835 Stellen waren zum Stichtag zu besetzen, 238 mehr als im März und 402 mehr als im April 2020, der durch den Beginn der Corona-Pandemie geprägt war. „Der Stellenbestand liegt damit fast wieder auf Vorkrisen-Niveau“, bilanziert Kemper. Die Zahl der neuen Kurzarbeits-Anzeigen ist weiter rückläufig: 35 Betriebe haben bis zum Stichtag 25. April neu Kurzarbeit für bis zu 195 Beschäftigte angezeigt. Im März hatte es 97 neue Anzeigen für maximal 1132 Personen gegeben. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Dezember, als in 1261 Unternehmen insgesamt 8777 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (November: 1072 Betriebe, 8365 Beschäftigte).

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im April 3540 Menschen arbeitslos gemeldet, 102 weniger als im März (minus 2,8 Prozent) und 84 weniger als im April vorigen Jahres (minus 2,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 4,0 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte gegenüber März und gegenüber April 2020). 19 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, von denen maximal 117 Personen betroffen sein können (März 66 neue Anzeigen für bis zu 282 Beschäftigte). Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis November vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 5108 Beschäftigte in 613 Betrieben in Kurzarbeit (Oktober: 3936 Personen in 439 Unternehmen).

Korbach mit Bad Wildungen. 1685 Menschen ohne Arbeit waren im April in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 23 weniger als im März (minus 1,3 Prozent) und 50 weniger als vor einem Jahr (minus 2,9 Prozent). Die Quote liegt unverändert bei 4,1 Prozent, gegenüber April des Vorjahres entspricht das minus 0,1 Prozentpunkten.

Geschäftsstelle Frankenberg. 1086 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 50 weniger als im März (minus 4,4 Prozent). Das entspricht einem Anstieg von 7 Personen gegenüber April 2020 (plus 0,6 Prozent). In Frankenberg sinkt die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent, im Vorjahr hatte sie bei 3,7 Prozent gelegen.

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 769 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst. Im Vergleich zu März sind das 29 Personen weniger (minus 3,6 Prozent) und zu April des Vorjahres 41 Personen weniger (minus 5,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,3 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte gegenüber März und von 0,3 Prozentpunkten gegenüber April 2020.

Landkreis Schwalm-Eder. 4068 Arbeitslose waren im April im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 48 weniger als im März (minus 1,2 Prozent) und 63 mehr als im Vorjahresmonat (plus 1,6 Prozent). Die Quote sinkt auf 4,1 Prozent, ein Minus von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat und unverändert gegenüber April 2020.

Im Schwalm-Eder-Kreis haben 16 Betriebe für maximal 78 Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (März 31 Anzeigen für bis zu 850 Beschäftigte). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im November im Landkreis 3257 Arbeitnehmer in 459 Betrieben kurzgearbeitet. Im Oktober waren es 2454 Beschäftigte in 348 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1875 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 28 weniger als im Vormonat (minus 1,5 Prozent) und 8 mehr als im Vorjahresmonat (plus 0,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,0 Prozent. Im März hatte sie bei 4,1 Prozent gelegen, im April vorigen Jahres ebenfalls bei 4,0.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im April 1059 Personen arbeitslos gemeldet, 17 weniger als vor vier Wochen (minus 1,6 Prozent) und 28 mehr im Jahresvergleich (plus 2,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent (März 4,2 Prozent, April 2020 4,1 Prozent).

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1134 Menschen auf Jobsuche zeigt die April-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 3 weniger als im März (minus 0,3 Prozent) und 27 mehr als vor einem Jahr, ein Anstieg um 2,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im März 4,3 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,2 gelegen.

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