Verstärkung für die hessische Feldhamsterpopulation

Feldhamster aus Baden-Württemberg nach Hessen eingewandert
Südlichen Bergstraße (pm). „Aus einem Wiederansiedelungsprojekt in Baden-Württemberg sind drei Feldhamster nach Hessen eingewandert. Bereits im Herbst 2020 wurden mehrere Feldhamsterbaue in einem landwirtschaftlichen Gebiet in der südlichen Bergstraße entdeckt. Eine Untersuchung der AG Feldhamsterschutz im Auftrag des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) wies dort nun den Populationszuwachs aus dem Nachbarland nach. Hier zeigt sich, dass aktiver Artenschutz auch über Landesgrenzen hinaus Wirkung zeigt. Ich freue mich über die zugewanderten Hamster und hoffe, sie fühlen sich wohl bei uns“, sagte die hessische Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden.

In der südlichen Bergstraße engagieren sich das Amt für ländlichen Raum Kreis Bergstraße, die Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) sowie zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte seit Jahren für den Feldhamster. „Auf rund drei Hektar Fläche wurde der Lebensraum für die scheuen Tiere verbessert und das Gebiet für eine Wiederbesiedelung vorbereitet. Nacherntestreifen wurden angelegt, bei denen bei der Ernte streifenförmig ein Teil des Getreides stehen bleibt. Sie dienen als Deckung, zur Nahrungssuche und Aufzucht von Jungtieren. Außerdem gibt es dort Feldhamster-Mutterzellen, also Getreideflächen, die nicht abgeerntet werden bis sich Feldhamster üblicherweise in den Winterschlaf zurückgezogen haben“, erklärte die Ministerin.

Schutz für bedrohte Arten der Feldflur

Im Rahmen des Sonderprogramms „Förderung von Leitarten der Feldflur“ sowie des Hessischen Programms für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM) fördert das Land eine angepasste Nutzung geeigneter Ackerflächen, die beim Schutz und Erhalt der bedrohten Feldhamster wichtig ist. Als Grundlage dient das Artenhilfskonzeptes des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Das Sonderprogramm wird seit 2018 in bisher neun Projekträumen umgesetzt. Neben dem Feldhamster profitieren weitere bedrohte Arten wie Rebhuhn und Feldlerche von den Maßnahmen. „In den Feldflurprojekten Rheinauen bei Trebur im Kreis Groß-Gerau sowie im Projekt Gießen-Süd in Mittelhessen haben die Feldhamster bereits teilweise durch Nachzucht und Wiederansiedlung den ersten Nachwuchs bekommen. Die ersten Erfolge geben Hoffnung, dass wir in Hessen durch unsere Maßnahmen den rasanten Niedergang der Feldhamsterpopulation stoppen können. Ziel der Landesregierung ist es, diese in den Schwerpunktgebieten zu stabilisieren und eine Rückeroberung ehemals besiedelter benachbarter Flächen zu ermöglichen“, so Umweltministerin Hinz.

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