Die Effekten der KZ-Häftlinge aus Norwegen

25 Familien erhalten Erinnerungsstücke an ihre Verwandten zurück

Bad Arolsen(pm). Eine norwegische Journalistin entdeckte bei einem Besuch der Arolsen Archives eine kleine Sammlung von persönlichen Gegenständen, die KZ-Häftlinge aus Norwegen bei ihrer Verhaftung durch die Nazis abgenommen wurden. Gøril Grov Sørdal beschloss, bei der Suche nach den Verwandten der Verfolgten zu helfen, um ihnen diese Erinnerungsstücke zurückzugeben. Dank intensiver Recherche, guten Landeskenntnissen und Aufrufen in Fernsehen und Hörfunk fand sie in Zusammenarbeit mit den Arolsen Archives fast alle der gesuchten Familien.

Mehr als 9000 Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer wurden während der deutschen Besatzung Norwegens von den Nationalsozialisten verhaftet und in deutsche Konzentrationslager gebracht, wo sie zum Teil schwerste Zwangsarbeit leisten mussten. Im Bestand der Arolsen Archives finden sich auf Tausenden Dokumenten viele Informationen über diese NS-Verfolgten aus Norwegen – und auch eine Sammlung an Gegenständen, die eine kleine Gruppe von ihnen in Deutschland zurückließ.

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Kleine Sammlung großer Schicksale

Es sind die Taschenuhren, Geldbörsen, Schmuckstücke von rund 30 Häftlingen, die im Rahmen einer berühmten Aktion des schwedischen Roten Kreuzes aus den Lagern gerettet werden sollten. Die Schweden durften mit ihren „Weißen Bussen“ die Konzentrationslager anfahren und, mit offizieller Genehmigung der SS, skandinavische Häftlinge mitnehmen. Sie kamen in ein Sammellager im Konzentrationslager Neuengamme, um dort vom Roten Kreuz betreut und in ihre Heimatländer zurückgebracht zu werden. Ihre Effekten wurden wie bei jedem Transport mitgenommen. Ein Teil davon blieb im KZ Neuengamme und kam von dort in die Sammlung der Arolsen Archives.

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