Kein Abriss von Einzelkulturdenkmalen

Freie Wähler fordern sich nicht in rechtliche Grauzonen zu begeben

Bad Wildungen(pm). Wie der Presse Anfang November zu entnehmen war, hat der Kreistag beschlossen, den Neubau einer Berufsschule auf dem Gelände des stillgelegten Wildunger Schlachthofes zu realisieren. Der Landkreis soll dazu nach einem Abriss der Bestandsgebäude das Gelände der Stadt abkaufen. In der Beschlussvorlage des Landkreises hierzu heißt es: Die Stadt würde die aufstehenden Baulichkeiten des ehemaligen Schlachthofes mit Ausnahme des Wohnhauses abreißen und entsorgen.

Nach Auskunft des Landesamts für Denkmalpflege Hessen ist das zentrale
Schlachthofgebäude Einzelkulturdenkmal nach §2(1) HDSchG einschließlich der entlang der Schlachthofstraße verlaufenden Nebengebäude. Ein Abriss ist damit nicht ohne Weiteres möglich. Warum die Stadt nun plant, denkmalgeschützte Gebäude abzureißen, ist uns nicht klar, so Kira Hauser. Wir erkennen auch die Notwendigkeit nicht. Das Schlachthofareal könnte
überplant werden und damit zentrumsnah eine Anlage mit ihrem ganz eigenen baulichen Charakter erhalten und entwickelt werden. Es könnten Betriebsstätten für kleinere Unternehmen aus Handwerk und Gewerbe realisiert werden, auch sind Einrichtungen kleinerer Kinos und andere kulturelle Zwecke denkbar. Es gibt dazu zahlreiche Beispiele aus anderen Städten.


Und für die ins Auge gefassten 20 Mio Euro könnte eine Berufsschule an anderen Standorten in Bad Wildungen sinnvoll sein – leerstehende Gebäude gibt es ja leider genug. Sogar eine Einbindung in die Sanierung des Kurhauses mit seiner Tiefgarage müsste für diesen Betrag möglich sein und die Lage einer Schule mit medizinischem Schwerpunkt könnte besser nicht sein als im Herzen der Kurstadt. Die freien Wähler Bad Wildungen fordern daher die Gremien auf, diesen Beschluss zurückzunehmen und Alternativen
unter Beteiligung des Stadtparlamentes Bad Wildungen und der interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren und zu finden.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.