Ein regionaler Schlachtbetrieb ist wichtig für Waldeck-Frankenberg und Nordhessen

Waldeck-Frankenberg(pm). Als einer der Landkreise mit den meisten Schlachttieren in Hessen ist es wichtig, für Waldeck-Frankenberg eine Schlachtstätten zu erhalten. Mit der Schließung der Schlachterei in Wildungen gibt es zwingenden Bedarf für Alternativen. Dass Schlachttiere lebend über hunderte von Kilometern transportiert werden müssen, ist nicht vertretbar. Weder für die Tiere noch für gutes Fleisch. Die Grünen Landtagsabgeordneten Jürgen Frömmrich und Daniel May aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, sowie der Sprecher der Grünen Landtagsfraktion für Landwirtschaft, Tierschutz und Jagd, Hans-Jürgen Müller, trafen die Landwirten der Region, die sich für eine Erzeugergemeinschaft zum Erhalt der regionalen Schlachtung einsetzen.

„Wir begrüßen diese Initiative der Landwirte“, sagt der zuständige Sprecher aus der Grünen Landtagsfraktion, Hans-Jürgen Müller. Eine finanzielle Unterstützung durch öffentliche Gelder wäre denkbar, sowohl auf kommunaler Ebene als auch durch Landesförderprogramme. „Wir erwarten bei einer öffentlichen Förderung eine Verbesserung der Situation für die Tiere. Die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe ist ein weiteres Förderkriterium für uns. Gerade eine regionale Struktur bietet hierfür viele Vorteile“, meint Daniel May. „Das bedeutet aber auch, dass massive bauliche Anstrengungen nicht gescheut würden,“ betont Jürgen Frömmrich. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass Waldeck-Frankenberg Teil der Ökomodellregion Nordhessen ist: Regionale Landwirte würden eine regionale Schlachterei nutzen, und im Idealfall auch regional ihre Schlachterzeugnisse verkaufen. Das würde die Region in vielfacher Hinsicht stärken und die Attraktivität auch für den Tourismus erhöhen“, so Frömmrich weiter.
„Für die Landwirte der Region ist eine eigene, moderne Schlachtstätte notwendig“, erklärt Reinhard Nagel, Bioland-Bauer aus Nieder-Waroldern.

Dies sei auch unabhängig davon, ob biologisch oder konventionell gearbeitet wird, ergänzte Horst Meyer aus Dehringhausen, Sprecher der Bioland-Regionalgruppe Korbach, denn: „Wir wollen alle mit ins Boot holen, nicht nur Bio.“ betont Sven Lorenz von der Upländer Bauern-Molkerei. Diese Molkerei war schon vor geraumer Zeit als eine Milcherzeugergemeinschaft gegründet worden und ist in dieser Struktur erfolgreich. Bereits auf der letzten Kreistagssitzung am 29. Juni 2020 wurde die Kleine Anfrage von Jürgen Frömmrich zur Schließung der Schlachterei in Bad Wildungen folgendermaßen beantwortet: eine Reparatur und eine Wieder-Instandsetzung des Schlachthofes in Bad Wildungen wären theoretisch möglich. Faktisch wäre es aber perspektivisch nicht wirtschaftlich. Trotzdem sei es nicht nur notwendig, sondern auch sinnvoll, sich für die regionale Stärkung der Landwirtschaft einzusetzen. Vor allem weil Viehhaltung in Waldeck-Frankenberg ein wesentliches Standbein der landwirtschaftlichen Betriebe ist. Stressfreie Schlachtung, kurze Transportwege, aber auch regionale Produktabnehmer seien auch in politischer Verantwortung.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.